Hollywood sieht Pink. Während die Traumfabrik wegen des Schauspieler- und des Autorenstreiks stillsteht, sind die Kinos voller Filmfans, die unbedingt Greta Gerwigs "Barbie" sehen wollen. Der Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling wurde bereits Monate vor dem offiziellen Start auf Social Media gehyped. Hintergrund ist die weitreichende Marketing-Strategie (mehr dazu lesen Sie hier).
"Barbie"-Hype: Das sagt der Marketingchef von Warner Bros.
In einem Interview mit dem Branchen-Magazin "Variety" erklärt Josh Goldstine, Marketing-Präsident bei Warner Bros., wie er selbst den "Barbie"-Hype erlebt hat. "Der erste spannende Moment war auf der CinemaCon im Jahr 2022. Wir haben ein einziges Bild von Barbie in ihrer Corvette in Barbieland veröffentlicht. Das war einer dieser Momente, die sich verselbstständigt haben", erklärt er. Wenig später fand der Dreh mit Robbie und Gosling in Santa Monica statt. Fotos vom Set gingen viral. "Wir begannen zu sehen, wie das Material die Kultur elektrisierte", erklärt er die ersten viralen Postings.
Die Werbestrategie dahinter nennt er "Brotkrumen"-Strategie, "bei der wir den Leuten kleine Elemente des Films präsentierten, um ihre Neugierde zu wecken, und das führte zu Gesprächen", so Goldstine. Am Ende habe sich die Werbemaschine völlig verselbstständig, stellte er außerdem fest. Überrascht habe ihn, dass im Zuge der Marketingstrategie so viele unterschiedliche Marken mit "Barbie" zusammenarbeiten wollten. Es folgten Kooperationen von Crogs bis hin zu Airbnb. "Ich mache das nun schon seit 35 Jahren. Dies ist eine der einzigartigsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe", so Goldstine.
Provokanter Teaser
Ein erster Teaser zum Film, der in Kinos vor "Avatar: The Way of Water" gezeigt wurde, erinnert an Stanley Kubriks Kult-Film "2001: Odyssee im Weltraum". "Provokant", nennt Goldstine den kurzen Clip. "Wir wollten die Leute herausfordern. Wir wollten etwas machen, das zum Nachdenken anregt. Die Leute haben Vorurteile. Wir dachten, wenn wir sie erschüttern, könnten wir eine enorme Neugierde wecken", sagte er "Variety". "Barbie" und Kubrick – zwei Dinge, die eigentlich nicht zusammenpassen. Genau da sollte der Ansatz ein.
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Nur über einen Aspekt wollte Goldstine keine weitere Auskunft geben: das Marketingbudget. "Weil es den Zeitgeist durchdrungen hat, entsteht der Eindruck, dass wir so viel ausgegeben haben", sagte er und gab zu, dass man für diese Art Film "verantwortungsvoll" investiert habe. Der Aufwand dürfte sich so oder so gelohnt haben. "Barbie" mit Margot Robbie und Ryan Gosling spielte in Nordamerika bereits das höchste Vorverkaufsergebnis des Jahres ein: 22,2 Millionen Dollar (etwa 19,9 Millionen Euro). Mit weiteren 48,2 Millionen Dollar (etwa 43,2 Millionen Euro) am Freitag erreichte der Film insgesamt 70,5 Millionen Dollar (etwa 63,3 Millionen Euro).
Quelle: "Variety"