Das Südstaatendrama "Die Farbe Lila" aus dem Jahre 1985 bekommt eine neue Adaption. Inspiriert von dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman "The Color Purple" von Alice Walker sowie dem gleichnamigen Broadway-Musical möchte der ghanaische Rapper und Regisseur Blitz Bazawule auf die Missstände der afroamerikanischen Bevölkerung – insbesondere der der Frauen – in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufmerksam machen.

Nun wurde ein erster Trailer zum Film veröffentlicht, der einen Vorgeschmack darauf gibt, was Zuschauer erwarten könnte: Eine Geschichte, die einem die Kehle zu schnürt, eine Protagonistin, die sich den Ungerechtigkeiten des Lebens entgegenstellt und das Gefühl von Empowerment, in Verbindung mit atemberaubender Filmmusik.
In "The Color of Purple" geht es um Celie, die im Jahr 1909 zusammen mit ihrer Schwester Nettie und ihrem Vater im Süden der Vereinigten Staaten lebt. Das Schwarze Mädchen hatte es in ihrem Leben bisher nicht leicht, bekam sie den Frust und Hass ihres Vaters in Form von Missbrauch und Demütigungen regelmäßig zu spüren. Zu Zeiten der Verfilmung ist Celie gerade einmal 14 Jahre jung – und von ihrem eigenen Vater bereits das zweite Mal schwanger.
Empowerment und Emanzipation in "The Color Purple"
Wie schon ihr erstes Kind verkauft ihr Vater das Neugeborene, genau wie Celie selbst wenig später. Als neue Frau des alten Farmers Albert Johnson soll sie sich nach dem Tod seiner Gemahlin um dessen drei Kinder und den Haushalt kümmern. Johnson sieht in ihr eine Arbeitskraft, die er – wie zuvor ihr Vater – schikanieren, demütigen und vergewaltigen kann.
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Als ihre Schwester Nettie zu Celie flieht – aus Angst, von ihrem Vater ebenfalls vergewaltigt zu werden – und Johnson diese aus seinem Haus verbannt, findet das Mädchen Halt bei der Geliebten ihres Hausherren, der Sängerin Shug Avery. Zu dieser baut sie eine tiefe Freundschaft auf, aus der sie die Kraft zieht, selbst für sich loszugehen und sich den Ungerechtigkeiten des Lebens entgegenzustellen.
Steven Spielberg, Oprah Winfrey, Halle Bailey
Oscar-Preisträger Steven Spielberg verfilmte die Geschichte der Celie bereits im Jahr 1985. Verkörpert wurde die Hauptrolle damals von Grammy-Preisträgerin Whoopie Goldberg. Ebenfalls mit von der Partie waren Stars wie "Leathal Weapon"-Legende Danny Glover als Ehemann von Celie oder Show-Moderatorin Oprah Winfrey als deren Schwester Nettie.

Und auch die Besetzung und das Produktionsteam der neuen Adaption können sich sehen lassen: R&B-Sängerin und Broadway-Schauspielerin Fantasia Barrino übernimmt die Rolle der Celie, "Orange is the New Black"-Star Danielle Brooks spielt Winfreys ehemalige Rolle der Nettie. Zudem werden die jungen Versionen der Hauptrollen von "Arielle, die kleine Meerjungfrau"-Star Halle Bailey und "Come Through"-Sängerin H.E.R. verkörpert. Neben Regisseur Bazawule sind außerdem Winfrey und Spielberg selbst an der Produktion beteiligt. Auch Quincy Jones, der als Musikproduzent von Michael Jackson bekannt wurde, und "Black Dynamite"-Macher Scott Sanders sind Teil des Produktionsteams.
Wichtige Message, untermalt mit atemberaubender Filmmusik
Was Zuschauer demnach erwarten dürfte? Großes Gefühlskino durch eine hoffentlich emotionale Verfilmung der Geschichte Celies, die als Symbolbild der unterirdischen Behandlung afroamerikanischer Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts gesehen werden kann. Getragen wird die erdrückende Thematik durch musikalische Filmszenen, die wiederum von Elementen des Jazz, Ragtime, Gospel, Blues sowie von afrikanischen Rhythmen leben und Emotionen damit kaum passender transportieren könnten.
"The Color Purple" soll in den USA bereits an Weihnachten zu sehen sein. Hierzulande wird die Musical-Adaption am 18. Januar 2023 in den Kinos erscheinen.