Preis für Schriftsteller und Historiker Ludwig-Börne-Stiftung zeichnet Götz Aly aus

Der Börne-Preis ging dieses Jahr an den Schriftsteller Götz Aly für seinen Kampf gegen "nationale Legenden und Vorurteile".

Der Schriftsteller und Historiker Götz Aly ist in Frankfurt mit dem renommierten Börne-Preis ausgezeichnet worden. Die Ludwig-Börne-Stiftung sprach dem 65-Jährigen die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen Kampf gegen "nationale Legenden und Vorurteile" zu.

"Mit besonderer Unerschrockenheit hat er in seinen Werken auf die wirtschaftlichen und finanziellen Motive der deutschen Antisemiten aufmerksam gemacht", begründete der alleinige Preisrichter, "Zeit"-Feuilletonchef Jens Jessen, seine Entscheidung. Aly ziehe wie einst Börne "der schlummernden Wahrheit die schützende Decke weg", sagte er in der Laudatio. In seinen Büchern habe Aly mit großem politischen Mut viele neue und erschreckende Quellen über den Holocaust und den Antisemitismus erschlossen.

In Erinnerung an den Wegbereiter des Feuilletons

Der Börne-Preis wird seit 1993 jährlich an deutschsprachige Autoren vergeben. Er erinnert an den Frankfurter Juden Ludwig Börne (1786-1837). Dieser gilt als Wegbereiter des politischen Feuilletons. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die Publizisten Rudolf Augstein und Henryk M. Broder sowie die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer. Im vergangenen Jahr erhielt der Bürgerrechtler und amtierende Bundespräsident Joachim Gauck die Auszeichnung.

Aly ist in seinem 2011 erschienen Buch "Warum die Deutschen? Warum die Juden?" der Frage nachgegangen, wie es zum Holocaust kommen konnte. In seinem früheren Werk "Hitlers Volksstaat" hatte er über den Nationalsozialismus als Wohlfahrtsstaat geschrieben.

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