Sven Siedenberg

Einst wurde der Pudel wie ein Löwe frisiert. Das Rokokogeschnipsel halten heutige Hundesalonbetreiber noch immer für schicklich. Dabei ist der Pudel eigentlich ein intelligentes und liebenswertes Haustier. Sprachlich betrachtet ist halb Europa auf den lockigen Hund gekommen.

Der ungefilterte Redefluss grundiert jede deutsche Klatsch- und Tratschrunde. Möglicherweise ist es der Schwatzhaftigkeit deutscher Damenkränzchen zu verdanken, dass sich ihre nachmittägliche Verbindung bis in den englischen Sprachraum durchgesetzt hat.

Erst wanderte das Wort "Kettenraucher" ins Englische, dann auch noch der "Passivraucher" - in der Lehnübersetzung "secondhand smoking". Daraus leitete sich jüngst der medizinische Begriff "third hand smoke" ab.

Wo Alkohol fließt, da ist der Katzenjammer nicht weit. Vor allem über Comics ist das Wort auch in den englischen Sprachraum vorgedrungen. Trinkfreudige Nationen wie die Briten, Amerikaner und Australier benutzen das Wort sehr gerne.

Viele Jahre schon verteidigen die Deutschen - Rezession hin, Arbeitslosigkeit her - ihren Titel als "Reiseweltmeister". Was sich heute Tourismus nennt, firmierte einst unter "Wanderlust", und die hat als Begriff Einzug in die Sprachen der Welt gehalten.