Wenn Alena Steinbach auf den Abzug ihres Jagdgewehrs drückt, denkt sie gar nichts. Ihr geht es nicht um das Machtgefühl, sie jagt des Fleisches wegen, sagt sie in der DISKUTHEK. Dass sie seit zehn Jahren einen Jagdschein besitzt und sich selbst als Tierliebhaberin bezeichnet, ist für sie kein Widerspruch. Für die Peta-Aktivistin Lisa Kainz schon: "Das finde ich auch ein bisschen creepy, zu sagen: 'Okay, da ist ein Lebewesen. Ich brauche dieses Fleisch nicht, aber dennoch töte ich es.'"
In der neuen DISKUTHEK-Folge streiten die Jägerin und die Tierrechtlerin über das Für und Wider der Jagd. Kann es nachhaltig sein, Tiere zu töten? Müssen wir bestimmten Arten wie den Wolf sogar schießen, um den Menschen zu schützen? Für Steinbach liegen die Antworten auf der Hand, vor allem wenn es um den Wolf geht. Sie hält das Raubtier für eine Gefahr und einen kontrollierten Abschuss für unvermeidbar – womit sie sich vor allem auf Seiten der Landwirte stellt. Die fordern schon lange den Abschuss von Wölfen.
DISKUTHEK: Ist die Jagd auf den Wolf nur Profitgier?
Lisa Kainz sieht in dieser Forderung vor allem Profitgier: "Es ist ja völlig bekannt, wie die Agrarlobby mit der Politik verbunden ist, und das da natürlich ganz klar der Wolf dann als schönes Ziel genommen wird." Die Schafe der Landwirte müssten mit anderen Mitteln geschützt werden. Vor einer drohenden Überpopulation hat die Tierschützerin keine Angst: "Es ist natürlich so, dass die Population des Wolfes sich wieder durch sein Nahrungsangebot reguliert." Kein Jäger, kein Jagdhund sei von Nöten. Alena Steinbach kann da nur mit dem Kopf schütteln. Bis der Wolf in Deutschland nichts mehr zu fressen fände und sich reguliere, hätten schon sämtliche Wildarten unter dem Raubtier gelitten – wären vielleicht sogar ausgerottet, fürchtet sie. In diesem Sinne könne man auch nicht von Nachhaltigkeit sprechen.
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