Berühmte Kulisse Hier wurden viele Hollywood-Szenen gedreht: ICC-Tunnel in Berlin soll geschlossen werden

ICC-Tunnel in Berlin
Ein legendärer, für viele aber mittlerweile auch unheimlicher Ort: der ICC-Tunnel in Berlin
© Jürgen Ritter / Imago Images
Die "Tribute von Panem" wurden hier gedreht, auch Teile der "Bourne-Verschwörung". Mittlerweile verwahrlost der bei Hollywood so beliebte ICC-Tunnel in Berlin aber – bald soll er geschlossen werden.

Tourist:innen, die in Berlin am Zentralen Omnibusbahnhof ankommen, kennen ihn, Besucher:innen der Messe sowieso. Aber auch einige, die selbst noch nie in der Hauptstadt waren, könnten den ICC-Tunnel kennen.

Schließlich hat die Unterführung ihren Platz in der popkulturellen Landschaft. In Hollywood gilt der Tunnel als beliebte Kulisse bei Dreharbeiten, viele Filmszenen wurden hier gedreht, ebenso wie manche Musikvideos. Doch damit dürfte bald Schluss sein: Laut Berichten von Berliner Medien soll der ICC-Fußgängertunnel geschlossen werden. Wann genau das passieren wird, steht allerdings noch nicht fest. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" über die geplante Schließung berichtet.

Matt Damon und Jennifer Lawrence drehten in dem Berliner Tunnel

In der Vergangenheit diente der Tunnel einigen großen Filmproduktionen als Drehort. In der Bourne-Reihe (mit Matt Damon als Hauptdarsteller) stellt er den Moskauer Flughafen dar. Im Film "Mockingjay Teil 2" der Reihe "Tribute von Panem" suchen sich Hauptdarstellerin Jennifer Laurence und ihre Mitstreiter durch den Tunnel den Weg ins Kapitol. Auch Szenen für "Captain America: Civil War", den Thriller "Hanna" oder die Fernsehserie "Berlin Station" wurden dort gefilmt. Und bei der Berlinale 2017 zierte der Tunnel mit seinen charakteristischen orangenen Säulen sogar die Werbeplakate. Neben dem Tempelhofer Feld sei er der beliebteste Drehort in Berlin, sagte ein Locationscout des Studio Babelsberg damals dem "Guardian".

Doch von dem Hollywood-Glamour ist im Alltag wenig zu merken. Ganz im Gegenteil: In der Berliner Presselandschaft wird die denkmalgeschützte Unterführung gern als "Tunnel des Grauens" bezeichnet. Schon seit Jahrzehnten befindet sie sich in schlechtem Zustand: Verwahrlost und dreckig, Schlafplatz für Obdachlose, defekte Lampen, es stinkt nach Urin. Die Unterhaltskosten sollen sich auf 350.000 Euro im Jahr belaufen, Barrierefreiheit, Brandschutz und Fußgängersicherheit sind aus Sicht der Behörden nicht gewährleistet. Deshalb ziehen es Senat und Bezirk vor, "die Anlage außer Betrieb zu nehmen", wie eine Sprecherin der Verkehrsverwaltung dem RBB sagte. Der Verkehr soll künftig oberirdisch über die Straßenkreuzung abgewickelt werden, die aber erst noch modernisiert werden muss. 

Quellen:  "Tagesspiegel" / RBB / "Guardian"

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© bitprojects
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