Wer in den letzten Jahren dachte, dass die Verleihung dieses Filmpreises ein wenig verstaubt geworden ist, wurde gestern von Will Smith eines Besseren belehrt. Indem der Schauspieler seinem Immer-wieder-Feind Chris Rock unplanmäßig auf der Bühne eine Ohrfeige verpasste, die man deutlich im Saal gehört haben soll. Comedy-Veranstaltung? Ganz und gar nicht. Der Schauspieler war aufgrund eines Spruchs richtig wütend.
Der Komiker Chris Rock und Will Smith geraten immer wieder bei Social Media aneinander, doch der Streit der beiden Hollywood-Größen eskalierte gestern live bei einer der größten Veranstaltungen des Jahres, der Oscar-Verleihung. Rock hatte einen Spruch über den kahlgeschorenen Kopf von Smiths Frau, Jada Pinkett Smith, gemacht. Verglich sie mit einem Film, in dem sich Demi Moore einst den Kopf rasierte: "G.I. Jane 2 – ich kann es nicht abwarten, das zu sehen", witzelte Rock. Zu viel für Will Smith. Seine Frau trägt die Glatze nämlich krankheitsbedingt, sie leidet unter kreisrundem Haarausfall. Will Smith betrat die Bühne, zögerte nicht lange und verpasste dem Witzbold einen Schlag ins Gesicht.
Der Komiker selbst war zuerst ganz schön erstaunt und sagte: "Oh wow Kumpel, es war ein G.I.-Jane-Witz." Doch Smith fand es gar nicht witzig und konterte: "Nimm den Namen meiner Frau nie wieder in den Mund."
Heute Morgen reagierte Will Smiths Sohn Jaden auf die Tat seines Vaters: "Genau so machen wir das", schrieb er bei Twitter.
Will Smith und Chris Rock: Top-Thema bei den Stars
Auch auf der "Vanity Fair"-Aftershow-Party war der Vorfall Thema Nummer Eins. Der amerikanische Journalist Derek Blasberg postete ein Foto bei Twitter, auf dem die Stars Katie McGrath, Jason Bateman, Taika Waititi, JJ Abrams, Ron Howard, Oli Green, Sienna Miller, Sarah Paulson und Amanda Anka (v.l.n.r.) alle um ein Handy versammelt waren. Zu dem Bild schreibt er: "In der Zwischenzeit googeln alle an meinem Tisch beim Oscar-Dinner der Vanity Fair wie wahnsinnig, was Will Smith gerade zu Chris Rock gesagt hat."
Etwas später bei der Oscar-Verleihung gewann Will Smith den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" für seine Performance als King Richard. Bei seiner Dankesrede entschuldigte er sich bei der Academy und den Anwesenden für sein Handeln, nicht aber bei Chris Rock. Die Academy äußerte sich ebenfalls bei Twitter zu dem Vorfall: "Die Academy duldet keinerlei Gewalt. Heute Abend freuen wir uns unsere 94. Oscar-Gewinner zu feiern, die diesen Moment der Anerkennung von ihren Kollegen und Filmliebhabern auf der ganzen Welt verdient haben."
Auch Tiffany Haddish teilte ihre Gedanken zu dem Vorfall, wie Will Smith Chris Rock bei den 94. Academy Awards geschlagen hat, und erklärte, warum sie den kontroversen Moment "schön" fand. "Als ich sah, wie ein schwarzer Mann für seine Frau eintrat. Das bedeutete mir so viel", sagte Haddish dem "People Magazin" gegenüber beim Governors Ball nach der Veranstaltung. Auch Liam Payne wurde von Journalisten befragt, als er nach dem Event in Los Angeles nach Hause fahren wollte. Der Musiker verteidigte schnell den "King Richard"-Star: "Ich muss ehrlich zu Ihnen sein, Will Smith lebte tatsächlich hinter meinem Haus, ich hatte das Glück, seinen Sohn und seine Tochter sehr gut zu kennen", erklärte Payne. "Ich glaube, was auch immer er fühlte, dass er das tat, er hatte das Recht es zu tun. Ich glaube auch, dass es in diesem Kampf drei Verlierer gibt."
