Kaum ein Fotograf kennt die Welt so gut wie er: 35 Jahre lang war Harald Schmitt festangestellter Fotoreporter beim stern. In dieser Zeit bereiste er 140 Staaten. Dabei gelangen ihm einige ikonische Fotos wie Jassir Arafats zum Victory-Zeichen in den Himmel gereckte Finger 1974 in Beirut oder Erich Honecker, der seinem Staatsgast Helmut Schmidt 1981 in Güstrow zum Abschied ein Bonbon zusteckt. Insgesamt sechs Mal gewann er den World Press Photo Award, die wichtigste Auszeichnung für Fotoreporter.
Nach seiner Pensionierung 2011 bliebt Harald Schmitt weiter neugierig und bereiste die Welt. Eine Region hat es ihm seither besonders angetan: der Balkan. Fünfmal bereiste der in Hamburg lebende Fotograf zusammen mit seiner Frau Annette zwischen 2015 und 2019 Südosteuropa und entdeckte eine ihm bis dahin weitgehend unbekannte Welt. Die auf diesen Reisen entstandenen Erfahrungen teilt Schmitt nun in der Ausstellung "Facing the Balkans", die seit dem 11. November 2021 in der Bayerischen Staatsbibliothek zu sehen ist.
Harald Schmitt bereiste mehrfach den Balkan
Die dabei entstandenen Aufnahmen zeichnen ein vielfältiges Bild einer kulturell reichen Region: Zu sehen sind das Oberhaupt eines islamischen Derwisch-Ordens, in Albanien, die Heuernte im rumänischen Siebenbürgen oder der Alltag von Flüchtlingen auf der Balkanroute. Insgesamt 100 Fotografien in sieben Sektionen sollen einen Einblick in das Leben auf dem Balkan geben.
Einordnende Texte und Grafiken liefern Hintergrundinformationen über eine Region, die so nah ist und über die wir doch so wenig wissen. "Es wird Zeit, das zu ändern", sagt Harald Schmitt. Diese Ausstellung ist die perfekte Gelegenheit dazu.
Harald Schmitt: "Facing the Balkans", 11. November 2021 bis 4. März 2022, Fürstensaal und Prachttreppenhaus der Bayerischen Staatsbibliothek