Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte Karavan als eine der markantesten Künstlerpersönlichkeiten und echten Freund. "Mit dem Blick des israelischen Juden hat er unsere deutsche Geschichte ins Bild gesetzt und uns zum Perspektivenwechsel ermutigt", erklärte die CDU-Politikerin in Berlin. Weltweit hätten seine Kunstwerke Menschen zum Nachdenken und Hinterfragen angeregt.
Karavan wurde 1930 als Sohn polnischer Einwanderer in Tel Aviv geboren. Die Familien seiner Eltern verloren viele Mitglieder während des Holocausts. Daher ist die Erinnerung an die Judenvernichtung ein wichtiges Thema seiner Arbeiten. Karavan lernte zuerst an der Bezalel-Akademie in Jerusalem Zeichenkunst, später studierte er in Florenz und Paris Malerei. 1996 erhielt er den Kaiserring von Goslar.
Karavans Markenzeichen: begehbare Monumente
Karavan hat Aufsehen erregende Kunstwerke in aller Welt geschaffen. Sein Markenzeichen sind begehbare Monumente - etwa der Heinrich-Böll-Platz in Köln oder die "Straße der Menschenrechte" am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
Besonders bekannt ist sein 1994 vollendeter Gedenkort "Passagen" im spanischen Portbou. Er erinnert an den deutschen Philosophen Walter Benjamin, der in dem kleinen spanischen Grenzort 1940 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten ums Leben kam.
Auch in seiner israelischen Heimat hat Karavan viele monumentale Landschaftskunstwerke geschaffen, darunter das Negev-Brigadedenkmal in Beerscheva und das "Weiße Stadt"-Denkmal in Tel Aviv.
Tel Avivs Bürgermeister Chuldai würdigte Karavan als "Sohn der Stadt und Ehrenbürger der Stadt" und "Künstler, der auf der ganzen Welt Ansehen erlangt" habe. In seiner Heimatstadt am Mittelmeer habe er "physisch und spirituell Spuren hinterlassen".