Was bedeutet eigentlich das Wort Frauenarbeit heute? Früher war es einmal unbezahlte Mithilfe im familiären Betrieb, das Führen des Haushalts, die Erziehung der Kinder. Dann stand es für "leichte Tätigkeiten", also nicht gerade Berg- oder Straßenbau. Sondern vielmehr für Berufe in der Pflege, Fürsorge, im Service. Schlecht bezahlte Jobs für unsichtbare sogenannte "gute Geister", die still und unauffällig ihren Dienst tun. Bis 1977 hieß es auch im deutschen Gesetz noch: "Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist."
Diese Zeiten haben sich geändert. Für den Haushalt sind nach dem "paritätischen Ehemodell" beide Partner zuständig. Und in den oben genannten Berufen arbeiten längst auch Männer. Was sich jedoch nicht verbessert hat, ist die Sichtbarkeit der Leistung in solchen Anstellungen und somit das Ansehen in der Gesellschaft. Und genau das war das Motiv für die Londonerin Eliza Bennett, mit ihrer Kunst eine Lanze für "Frauenberufe" zu brechen. Sie nannte die Reihe "A Woman's Work is Never Done".

Bennett will mit der durchaus schmerzhaft aussehenden Stickkunst an ihrer eigenen Hand visualisieren, dass die "leichte Tätigkeit" in Wirklichkeit harte Arbeit ist. Gerade in sozialen Berufen ist die physische und psychische Beanspruchung besonders groß, das Gehalt hingegen nicht. Es liegt oft sogar im Niedriglohnbereich.
Mit der gesellschaftlichen Anerkennung sieht es nicht besser aus. Noch immer umgibt eher Ärzte, Juristen und Hochschulprofessoren der Nimbus der gebildeten Elite. Emotionale Intelligenz und Empathie sind leider noch immer wenig wert in unserem Wirtschaftssystem. Bennett will dafür sorgen, dass die "Frauenarbeit" mehr Beachtung findet und mehr Würdigung. Denn "A Woman's Work is Never Done".

