Für die Bahn ist es immer wieder ein großes Ärgernis und vor allem ein teures, für Graffiti-Fans dagegen state of the art, wenn Züge von Sprayern verschönert werden. Es erinnert an die Achtzigerjahre in New York und steht für Wagemut und Liebe zur Kunst. Auch heute noch. Damit ist es umso überraschender, dass es Unbekannten in Stuttgart gelang, "mehrere Waggons komplett silbern" zu grundieren, "auch die Fenster, und minimalistisch Buchstaben darauf" zu malen, wie "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" berichten. In Fachkreisen wird diese komplette Umgestaltung eines Zuges "Wholetrain" genannt. Natürlich zeigt die Bahn die Sachbeschädigung an.

Wer nicht mehr so genau weiß, wie ein Silberpfeil eigentlich aussah, kann sich das Schmuckstück aus dem Hause Mercedes-Benz oben noch einmal zu Gemüte führen. Seinen Spitznamen bekam der Wagen, weil er nicht in der klassischen Rennwagen-Farbe Weiß antrat, sondern in blankem Aluminium und somit silbern. Durch seine Erfolge wurde das Wort Silberpfeil zum Inbegriff für Schnelligkeit.
Das Geheimnis, ob es die Intention der Sprayer war, an den Wagen zu erinnern, oder nur ein Gedankenblitz des "Stuttgarter Nachrichten"-Redakteurs Sascha Maier, lassen wir anerkennend dem Autoren.