Josef Frank war ein wichtiger Architekt und Designer des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde der Sohn jüdischer Eltern am 15. Juli 1885 in Baden bei Wien. Sein Vater Ignaz Frank stammte aus Ungarn und war Kaufmann, seine Mutter Jenny Feilendorf war gebürtige Wienerin.
Josef Frank studierte an der Technischen Hochschule Wien Architektur, später lehrte er an der Wiener Kunstgewerbeschule. Zusammen mit Oskar Strnad begründete Frank die Wiener Schule der Architektur, die sich durch eine neuartige Konzeption von modernen Häusern, Wohnungen und Inneneinrichtungen auszeichnete.
Einen Namen machte sich Josef Frank nicht nur durch seine Beschäftigung mit sozialem Wohnungsbau und mit Arbeitersiedlungen, von denen er mehrere entwarf und dabei auf überflüssigen Fassadendekor verzichtete. Auch mit dem Design von Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Teppichen und Tapeten wurde Josef Frank international bekannt.
Emigration nach Schweden
Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus emigrierte Frank im Jahr 1933 nach Schweden und blieb dort bis zu seinem Tod am 8. Januar 1967. 1939 erhielt er die schwedische Staatsbürgerschaft, er wurde zum angesehendsten Designer der Stockholmer Designerfirma Svenskt Tenn.
Josef Frank wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, so zum Beispiel mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Architektur (1965). 1991 wurde die Josef-Frank-Gasse in Wien-Donaustadt nach ihm benannt. Zu seinen wichtigsten Bauten gehören die Wohnhausanlage Leopoldine-Glöckel-Hof in Wien, die Siedlungsanlage Hoffingergasse in Altmannsdorf (Wien) und verschiedene Villen im Süden Schwedens.