Jetzt singt sie auch noch. So hieß Barbara Schönebergers erstes Album, das 2007 erschien. Der Titel passt auch zum deutschen ESC-Vorentscheid 2020. Wochenlang hatte der verantwortliche Sender NDR Fans warten lassen, jetzt meldete sich der Sender endlich zu Wort. Mit einer singenden Barbara Schöneberger.
In einem 1 Minute und 40 Sekunden langen Lied klärt die Moderatorin und Sängerin auf, wie der Fahrplan Deutschlands zum ESC aussehen soll. Das Video wird vollmundig mit den Worten "Barbara Schöneberger präsentiert den Masterplan zum ESC" angekündigt und beinhaltet, was viele bereits ahnten: Der Vorentscheid 2020 fällt aus.
Barbara Schöneberger verspricht: "Der ESC wird so gut wie nie"
"Ach Gott, wie war's mit Lena und Nicole doch früher schön", schwärmt Schöneberger in ihrem Song von besseren Zeiten (Nicole gewann den ESC 1982 mit "Ein bisschen Frieden", Lena Meyer-Landrut 2010 mit "Satellite) und verspricht dann: "Der ESC wird jetzt so gut wie nie".
Wie das gehen soll? Statt mit Publikumsbeteiligung wählte eine Jury aus internationalen Experten und deutschen Eurovision-Fans den deutschen Beitrag aus. Titel und Interpret sollen vorerst geheim bleiben und erst in einer Show am 27. Februar auf One bekannt gegeben werden, die dann von Barbara Schöneberger moderiert wird.
Talente statt bekannte Namen für Deutschland
Klar ist allerdings jetzt schon, dass kein großer Name - in Fankreisen kursierte immer wieder Helene Fischer - für Deutschland in Rotterdam an den Start gehen wird, sondern ein unbekanntes Talent. Mehr als 600 Künstlerinnen und Künstler hatten sich beworben, teilte der Sender mit. Mit der Vorgehensweise knüpft der NDR an das bestehende Format der Vorjahre an – auch da kamen internationale Jury und Expertenjury zum Zug, lässt allerdings die Zuschauerbeteiligung weg.
"Jetzt haben wir's endlich raus" und "das wird so gut wie nie" frohlockt Schöneberger in ihrem Song. Warum der Sender das Ergebnis dann in einem seiner Spartenprogramm an einem Donnerstagabend versendet, lässt Schöneberger offen.

In den Kommentaren zur singenden Barbara äußern sich viele ESC-Fans kritisch zum neuen Auswahlverfahren. Tenor: Allein das Weglassen der Zuschauerabstimmung liefere noch keinen besseren Beitrag. Und einer fragt ob der singenden Barbara: "Warum macht sie es nicht gleich selbst?"