Marianne Faithfull: Sie war eine Ikone der "Swinging Sixties" | STERN.de

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Parallel zu ihren Erfolgen als Sängerin bastelte sie auch an einer Schauspielkarriere. Ihr 1967 unter der Regie Michael Winner (Foto) entstandenes Comedy-Drama "Was kommt danach …?" erlangte vor allem wegen einer Szene zweifelhafte Berühmtheit: Es wurde zum ersten Mal in der Filmhistorie das Wort "fuck" verwendet — Parallel zu ihren Erfolgen als Sängerin bastelte sie auch an einer Schauspielkarriere. Ihr 1967 unter der Regie Michael Winner (Foto) entstandenes Comedy-Drama "Was kommt danach …?" erlangte vor allem wegen einer Szene zweifelhafte Berühmtheit: Es wurde zum ersten Mal in der Filmhistorie das Wort "fuck" verwendet

© Sammlung Richter/ / Picture Alliance

Marianne Faithfull (1946-2025)

Schon früh ging ihr Stern als Sängerin auf: 1964 feierte Faithfull ihr Debüt mit dem von Mick Jagger und Keith Richards komponierten Song "As Tears Go By". Die beiden Stones hatte sie im März 1964 auf einer Feier kennengelernt. Ein Jahr später war sie bereits ein Star im "Swinging London", hier ist Faithfull zwischen den beiden Sängern Tom Jones (.) und Kenny Lynch zu sehen

Marianne Faithfull und Mick Jagger im Juni 1969 in London

Im "Swinging London" waren sie zeitweise das coolste Paar: Ihre Beziehung mit Mick Jagger produzierte viele Schlagzeilen. Bei einer Razzia im Haus von Keith Richards wurde sie im Februar 1967 wegen unerlaubten Drogenbesitzes verhaftet. Sie soll dabei nackt vor dem Polizisten gestanden haben. Die Beziehung endete allerdings tragisch: Im Sommer 1968 verlor sie bei einer Fehlgeburt den gemeinsamen Sohn, 1969 wurde sie nach der Trennung von dem Rolling Stone heroinabhängig

Parallel zu ihren Erfolgen als Sängerin bastelte sie auch an einer Schauspielkarriere. Ihr 1967 unter der Regie Michael Winner (Foto) entstandenes Comedy-Drama "Was kommt danach …?" erlangte vor allem wegen einer Szene zweifelhafte Berühmtheit: Es wurde zum ersten Mal in der Filmhistorie das Wort "fuck" verwendet

In "Nackt unter Leder" hatte Faithfull 1969 einige Bettszene mit Alain Delon vorzuweisen. Der Streifen bekam allerdings durchweg schlechte Kritiken. Als "typischen Sixties-Schundfilm" bezeichnete etwa der amerikanische Journalist Marc Spitz das Werk

1969 verkörperte sie in Tony Richardsons "Hamlet"-Verfilmung die Ophelia, später gelang ihr auch eine erfolgreiche Bühnenkarriere als Theaterschauspielerin

Die Heroinsucht bedeutete für Faithfull einen tiefen Sturz, zeitweise lebte sie in London sogar auf der Straße. Es dauerte bis 1979, ehe ihr nach mit dem vom New Wave beeinflussten "Broken English" ein fulminantes Comeback gelang. Für das Album bekam sie in Deutschland die Goldene Schallplatte. Bis sie ihre Heroinsucht vollständig überwand, dauerte es allerdings noch bis Mitte der 80er Jahre

Auch als Schauspielerin war ihr ein später Triumph vergönnt. "Irina Palm" bescherte ihr 2007 einen überraschenden Erfolg. In der Rolle einer arbeitslosen Mittfünfzigerin, die im Pornoshop arbeitet, erhielt Marianne Faithfull bei der Weltpremiere auf der Berlinale 20 Minuten lang Standing Ovations. Im gleichen Jahr wurde sie für den Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin nominiert

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