Wer mit der Bahn unterwegs ist, kann sich oft nicht zwingend darauf verlassen, pünktlich am Ziel anzukommen. So erging es auch den Münchner Philharmonikern, die mit der Bahn offenbar eine wahre Odyssee erlebten – was unter anderem dazu führten, dass eine Aufnahme abgesagt werden musste und ein Konzert zu spät beginnen konnte.
Auf seinen Social-Media-Auftritten berichtete das Orchester von den Ereignissen in zwar freundlichem, aber leicht genervtem Ton. Verständlich, denn die Reise verlief alles andere als geplant. "Liebe Deutsche Bahn, wir sind noch immer sprachlos, auch drei Tage danach: was ist bloß los mit Dir?", fragten die Philharmoniker. In Luzern, Köln und Berlin wollten sie die "Zweite Symphonie" des Komponisten Gustav Mahler spielen. Die Konzertorte sollten mit der Bahn angefahren werden. Aber: "Drei Orte, drei Bahnfahrten, und keine lief wie geplant", berichtet das Münchner Orchester.
Münchner Philharmoniker: Bahn-Verspätung sorgt für Frust
"Die ersten beiden verzeihen wir Dir", heißt es in dem Post an die Adresse der Bahn, mit der Fahrt von Köln nach Berlin habe das Transportunternehmen sich aber "selbst über- und uns tief getroffen", schreiben die Philharmoniker. Schon bei der Abfahrt am Kölner Hauptbahnhof habe es große Probleme gegeben, weil drei ICE ausgefallen seien und es keinerlei Informationen gegeben habe. Erst mit drei Stunden Verspätung habe die Fahrt starten können.
Auch unterwegs lief nicht alles rund, das Orchester kam erst mit viereinhalb Stunden Verspätung und "völlig erschöpft" in der Bundeshauptstadt an. Insgesamt habe die Reise zehn Stunden gedauert. Die Verspätung hatte gravierende Auswirkungen für den Zeitplan der Philharmoniker in Berlin: Sie hatten dort ein Konzert spielen sollen, das auch im Radio übertragen werden sollte. Das Konzert in der Berliner Philharmonie konnte immerhin noch mit 25 Minuten Verspätung beginnen, die Übertragung allerdings musste ausfallen.
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Dementsprechend groß war der Bahn-Frust bei den Philharmonikern: "Wir haben Euch trotz wiederholter negativer Erfahrungen verteidigt und in Schutz genommen, immer wieder. Doch ihr fallt uns in den Rücken, ihr lasst uns im Stich. Wir können uns nicht auf Euch verlassen. Wir können nicht mehr. Wann wacht ihr endlich auf?" Und die Antwort der Bahn machte es nicht gerade besser – die verwies nämlich auf "Unwetterfront", die "zu vielen Zugausfällen und -umleitungen" geführt habe. Laut den Philharmonikern war als Grund für die Verspätung aber zunächst "Reparaturen am Zug" angegeben.
Quellen: Münchner Philharmoniker auf Facebook

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