Ticketmaster Vorverkaufs-Chaos bei Taylor Swift-Tour macht sogar US-Senatoren wütend

Taylor Swift beim Toronto International Film Festival
Taylor Swift geht nach fünf Jahren wieder auf Tour. Die Konzertkarten sind heiß begehrt – und ausschließlich bei Ticketmaster erhältlich 
© REUTERS/Mark Blinch/File Photo
Stundenlange Warteschlagen, technische Probleme und Tickets, die sofort für horrende Summen weiterverkauft wurden. Der Vorverkauf zur Taylor Swift-Tour brachte die Fans zur Verzweiflung. Und sogar die Politik meldet sich zu Wort.

Als "historisch beispiellos" bezeichnete die Plattform Ticketmaster den Ansturm auf die Taylor Swift-Tournee. Millionen Fans versuchten, bei einem ersten Vorverkauf, der nur ausgewählten Anhängern offenstand, eine Karte zu ergattern. Ein ebenso historisch beispielloses Chaos war die Folge, das sogar bis in die hohen Ränge der US-Politik vorgedrungen ist.

Fans von Taylor Swift mussten stundenlang warten

An dem Vorverkauf durften ausschließlich "verifizierte" Fans teilnehmen, die zuvor über ein Losverfahren ausgewählt worden waren. Wie die BBC berichtet, sollte dieses Verfahren gewerbsmäßige Tickethändler und Bots daran hindern, Karten für die insgesamt 52 Termin zu ergattern. Trotzdem erschienen die Tickets wenig später auf Wiederverkaufsseiten für horrende Summen, der aktuelle Schwarzmarkt-Preis für eine Taylor Swift-Show liegt bei 88.200 Euro (der stern berichtete).

Die Swifties, wie sich die Fans der Sängerin nennen, berichten von langen Wartezeiten – teilweise hätten sie bis zu acht Stunden ausharren müssen. Außerdem stürzte die Webseite regelmäßig ab. Solche Szenarien sind keine Seltenheit bei Ticketmaster. In regelmäßigen Abständen gibt es Beschwerden über hohe Preise, exorbitante Gebühren und die knappe Verfügbarkeit von Tickets. Der britische Komiker John Oliver zählt Ticketmaster laut BBC zu den "am meisten gehassten Unternehmen der Welt". Gehäuft haben sich die Probleme vor allem, nachdem das Unternehmen im Jahr 2010 den Konzertveranstalter "Live Nation" gekauft hatte. Eine Fusion, die von Beginn an kritisch gesehen wurde.

US-Senator und Joe Biden sehen Probleme bei Ticketmaster

Nach dem Zusammenschluss unterlag Ticketmaster einer staatlichen Aufsicht. Diese wurde ausgeweitet, nachdem die Aufsichtsbehörden festgestellt hatten, dass das Unternehmen gegen die Bedingungen der Vereinbarung verstoßen hatte. Der Ticketvermarkter würde seine Monopolstellung missbrauchen, heißt es immer wieder. Dieser Meinung ist unter anderem der demokratische Kongressabgeordnete David Cicilline, der den Ausschuss für Wettbewerb und Kartellrecht des Repräsentantenhauses leitet. "Die übermäßigen Wartezeiten und Gebühren von Ticketmaster sind völlig inakzeptabel, wie die heutigen Taylor Swift-Tickets zeigen, sie sind ein Symptom für ein größeres Problem", schrieb der Politiker auf Twitter. Ticketmaster sei ein ungeprüftes Monopol.

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Die linke Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez ergänzte: "Die Fusion mit Live Nation hätte niemals genehmigt werden dürfen". Das Problem ist selbst dem Präsidenten Joe Biden bekannt, der ankündigte, dass die Regierung die Preise für Konzertkarten prüfen werde. Unterdessen kämpft eine Koalition von Künstlern mit einer Kampagne für die die Zerschlagung von Ticketmaster. Man sei zuversichtlich, dass die Empörung der Fangemeinde dazu beiträgt, den nötigen Druck auf die Verantwortlichen auszuüben, heißt es von der Organisation.

Weder Taylor Swift selbst noch Ticketmaster haben sich bisher zu den Schwierigkeiten geäußert. Der Vorverkauf soll am Freitag in die nächste Runde gehen. Für Fans bedeutet das vermutlich das nächste Ticket-Chaos.

Quellen: BBC, "Watson"

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