Unerwartete Unterbrechung im Ersten: Während der Halbzeitpause des heutigen Länderspiels zwischen Deutschland und Luxemburg wurde die Übertragung um 21:30 Uhr für einige Minuten durch eine besondere Aktion unterbrochen. Unter dem Motto #melddichmalwieder machten Carolin Kebekus, Jasmin Wagner, Peter Maffay, Mark Forster und Lukas Podolski auf das Thema Einsamkeit aufmerksam.
In dem Spot, der anstelle der üblichen Spielanalyse gezeigt wurde, sprachen die Beteiligten über ihre persönlichen Erfahrungen und betonen, dass Einsamkeit alle Altersgruppen betrifft. "Fußball ist ein Mannschaftssport. Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen", erklärt Podolski in dem Einspieler. "In diesem Moment sind 30.000 Menschen hier im Stadion, 18.000 davon machen in ihrem Leben Erfahrung mit Einsamkeit."
Ein emotionaler Spot zeigte anschließend eindrücklich, wie sehr besonders ältere Menschen von Einsamkeit betroffen sind. Kebeskus stellt allerdings klar: "Einsamkeit betrifft in Deutschland alle Altersgruppen, also auch junge Menschen." Sie betont: "Darüber müssen wir sprechen - oder besser: Singen", bevor Sänger Peter Maffay mit Kebekus, Mark Foster und Co. einen Song über Einsamkeit anstimmt.
Das steckt hinter der Aktion
Hintergrund der Intervention ist die Aktionswoche der seelischen Gesundheit, an der sich die ARD mit verschiedenen Beiträgen beteiligt. Laut Studien haben sechs von zehn Erwachsenen in Deutschland bereits Erfahrungen mit Einsamkeit gemacht - besonders unter jungen Menschen nimmt das Gefühl sozialer Isolation zu.
Mit der Aktion will die ARD das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. "Wie wär's, wenn wir endlich wieder aufeinander zugehen, miteinander Zeit verbringen, statt nebeneinander herzuleben?", schlägt Kebekus vor. "Schaut hin. Fragt nach. Seid füreinander da", fordert sie zum Schluss.
Der Spot "Was tun gegen Einsamkeit?" ist ab sofort in der ARD Mediathek verfügbar. Weitere Beiträge zum Thema sowie Hilfsangebote gibt es unter www.melddichmalwieder.de.
Nicht die erste "Programmstörung" von Carolin Kebekus
Es ist nicht das erste Mal, dass Carolin Kebekus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine geplante "Programmstörung" nutzt, um Aufmerksamkeit auf gesellschaftliche Themen zu lenken. Bereits im August 2024 hatte sie mit einer vergleichbaren Aktion im Ersten überrascht und den "Tatort" um 15 Minuten verschoben, um im Rahmen der Aktion #KINDERstören auf wichtige Probleme und Rechte von Kindern aufmerksam zu machen.