"Anne Will"-Sendung ARD entschuldigt sich bei Verona Pooth: "Kamera-Schwenk ging gar nicht!"

Dass Verona Pooth bei "Anne Will" über Sexismus mitdiskutierte, konnten viele Twitter-User nicht verstehen
Dass Verona Pooth bei "Anne Will" über Sexismus mitdiskutierte, konnten viele Twitter-User nicht verstehen
© ARD
In der ARD-Talkshow "Anne Will" diskutierte die Moderatorin mit ihren Gästen das Thema "Sexismus-Debatte - Ändert sich jetzt was?" Geladen waren unter anderem Gerhart Baum, Laura Himmelreich - und Verona Pooth. Auf Twitter war besonders Verona Pooth umstritten, hatte sie doch lange das Klischee des dümmlichen Püppchens bedient und sich damit nicht gerade als Kämpferin gegen Sexismus hervorgetan. Aber auch die Kameraführung bei "Anne Will" ärgerte viele Zuschauer: Die ARD schaffte es, während einer Debatte über Sexismus die Beine von Verona Pooth von den pinken Pumps aufwärts in Großaufnahme hochzufahren. Auf Twitter ging es wegen der Sexismus-Debatte bei "Anne Will" höher her als in der Talksendung selber.
Ausgerechnet während eines Talks zum Thema Sexismus gab es bei "Anne Will" einen Kameraschwenk, den viele Zuschauer als sexistisch empfanden. Die Betroffene: Verona Pooth. Der Sender entschuldigte sich.

Das Team der ARD-Talkshow "Anne Will" hat sich für einen Kameraschwenk über die nackten Beine von TV-Star Verona Pooth entschuldigt. Die Regie hatte in der Sendung am Sonntagabend zum Thema Sexismus eine Kamerafahrt von Pooths rosa Stöckelschuhen aufwärts gezeigt, während "Vice"-Chefredakteurin Laura Himmelreich sprach.

"Der Kameraschwenk (...) ging gar nicht! Das widerspricht unseren redaktionellen und bildlichen Grundsätzen. Der Regisseur bedauert den Fehler", hieß es dazu am Montag auf der offiziellen Twitter-Seite der Sendung. "Im Übrigen hat Verona Pooth unsere Entschuldigung entspannt aufgenommen."

"Beine-Schwenk gehört auf den Index"

Pooth sagte der "Bild" zum kritisierten Kameraschwenk: "Der arme Kameramann - warum soll er denn nicht diesen Schwenk machen? Das ist sicher nicht sexistisch." In der Sendung hatte sie zuvor erzählt, sie habe in ihrer Karriere selbst Sexismus erlebt, allerdings "nie eine Nötigung in einer Form, die mir einen Schaden zugefügt hat".

Die ARD hatte sich bereits 2015 mit einer Kamerafahrt über die Beine der FDP-Politikerin Katja Suding in der "Tagesschau" Sexismusvorwürfe eingehandelt. Der Chefredakteur von ARD-aktuell, Kai Gniffke, entschuldigte sich damals und schrieb: "Der Beine-Schwenk gehört auf den Index."

dho

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