Bei "Bares für Rares" wurde am Dienstag schweres Geschütz aufgefahren: Hannah und Berit Zalbertus aus Düsseldorf brachten ein opulentes Schmuckstück zu Horst Lichter. Es handelt sich dabei um ein in 750er Weißgold geschmiedetes Collier, das mit Diamanten ausgefasst ist.
Berit Zalbertus hat das edle Geschmeide vor 13 Jahren von ihrem Mann bekommen. "Ich mag Bling-Bling", erklärt die Rheinländerin, doch mittlerweile gebe es kaum noch Anlässe, das Collier zu tragen. Für ihre Tochter Hannah sei es zu opulent, und so habe man sich entschieden, den Schmuck zu verkaufen.
Expertin Wendela Horz zeigt sich beeindruckt von dem Teil, die Diamanten schätzt sie auf 25 Karat, den Entstehungszeitraum datiert sich auf 1980 oder später. Doch was ist der Klunker wert? Die beiden Verkäuferinnen geben 20.000 Euro als Wunschpreis aus. Da geht die Sachverständige, selbst gelernte Juwelierin, zwar nicht ganz mit. Aber 15.000 Euro stellt Horz Mutter und Tochter dennoch in Aussicht.
"Bares für Rares": Händler zeigen sich begeistert
Im Händlerraum stößt das glitzernde Collier auf große Begeisterung. "Donnerlittchen", entfährt es Elisabeth Nüdling, als sie den Gegenstand in Augenschein nimmt. Fabian Kahl hat eine Vorahnung: "Das wird teuer", stöhnt der Thüringer.
Er sollte recht behalten. Nach einem vorsichtigen Einstieg mit 6000 Euro wurde es schnell fünfstellig. Doch als die Gebote bei 12.500 Euro stockten, zog Mutter Zalbertus den Joker: Der Erlös solle in die Ausbildung ihrer Tochter Hannah fließen, sagte die Düsseldorferin. Dadurch gaben sich die Händler noch einmal einen Ruck.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?
Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang' dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gerne auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag,
Letztlich war es Elisabeth Nüdling, die den Zuschlag erhielt: 15.000 Euro war ihr das Collier wert - genau die Summe, die Expertin Wendela Horz ausgerufen hatte. "Ich freue mich sehr, dass das Schmuckstück jemanden gefunden hat, der es offensichtlich genauso mögen wird wie ich", sagte Berit Zalbertus nach Abschluss des Geschäftes. So waren letztlich alle glücklich: Die Mutter weiß ihr Collier in guten Händen. Die Tochter freut sich über eine kräftige Finanzspritze für ihr Studium. Und Händlerin Nüdling besitzt zumindest kurzzeitig ein wertvolles Schmuckstück - das sie sicherlich gewinnbringend wird verkaufen können.