Da macht Horst Lichter Augen: Agathe Neunzig und Irmgard Speckter sind zu Gast bei "Bares für Rares". Und als die beiden Schwestern verraten, woher sie kommen, ist Lichter erfreut: Sie wohnen in Rommerskirchen - dem Geburtsort des Moderators. "Jetzt siehst du mal wie die Damenwelt ist in Rommerskirchen", sagt Lichter stolz zu Sven Deutschmanek.
Der Experte hat dann auch das Wort: Er erklärt, was es mit der alten Spritze auf sich hat, die die Damen in die Trödelshow gebracht haben. Bei dem Erbstück von ihrer Großtante handelt es sich um eine "Ganzglasspritze", wie Deutschmanek erläutert, die desinfiziert und wiederverwendet wurden. In der Human- wie in der Veterinärmedizin. Die mitgebrachte Spritze wurde nach Auffassung des Experten auf dem Bauernhof eingesetzt - die Großtante war Landwirtin.
"Bares für Rares": Verkauf für Kaffee und Kuchen
Das hier zur Versteigerung angebotene Set sei um 1910 gekauft worden, vermutet Deutschmanek. 50 Euro hätten die Schwestern gerne dafür, "dann können wir in Köln schön einen Kaffee trinken gehen und einen schönen Tag machen". Da will der Experte aber nicht ganz mitgehen: Er taxiert den Wert auf 20 bis 30 Euro. Dafür würden die beiden verkaufen, "da kriegen wir auch einen Kaffee für".
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Im Händlerraum sorgt das Kästchen zunächst für Verwirrung. "Maultommel? Mundharmonika?", rätselt Daniel Meyer, "Rasierer?" Doch Steve Mandel lüftet das Geheimnis: ein Spritzbesteck. Gleich mehrere Händler sind interessiert: Meyer startet mit 20 Euro, Lisa Nüdling erhöht auf 30 Euro. Dafür wollen die Schwestern aber noch nicht verkaufen, und so legt Daniel Meyer noch einen Zehner drauf und erwirbt das Objekt für 40 Euro. "Sprechen wir dich jetzt mit Herr Dr. Meyer an?", fragt Lisa Nüdling. Das würde dem Käufer gefallen: "Ich kann jetzt alle Krankheiten heilen", witzelt Meyer.
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