Uri Geller. Das ist der erste Gedanke von Horst Lichter beim Anblick der fünf Silberlöffel. Mitgebracht hat sie Georg Schmitt. Der 58-jährige Autor und Spiele-Erfinder kommt gut gelaunt ins "Bares für Rares"-Studio und nimmt gleich mal den Moderator auf den Arm. "Mich kennst du, ne?", will der wissen. "Radio", antwortet Schmitt schelmisch grinsend. "Ich hab das typische Radiogesicht. Das hat man mir schon häufiger gesagt", reagiert Lichter humorvoll auf diese Spitze.
Der Beruf seines Gastes weckt jedenfalls das Interesse Horst Lichters: Quartette, Lege- und Kartenspiele entwickle er, erzählt Schmitt. "Kennt man irgendein Spiel so richtig?", will der Moderator wissen. Doch daran arbeitet der in Köln und Wiesbaden lebende Entwickler noch.
Dafür stellt ihm Wendela Horz einen kleinen Geldregen in Aussicht: Die Löffel bestünden aus 750er Silber. An der Legierung erkennt sie dass diese nördlich der Main-Linie entstanden sein müssen. Eine Gravur verweist auf das Jahr 1826: Das halte sie für sehr glaubwürdig. Damit sind die Löffel fast 200 Jahre alt. Zudem ist der Gesamtzustand sehr gut.
"Bares für Rares": Gute Expertise von Wendela Horz
Gemessen daran ist ist der Wunschpreis des Verkäufers äußerst bescheiden: "Wenn ich 20 Euro dafür bekäme, würde ich mich schon freuen", sagt Schmitt. Da geht Wendela Horz mit - allerdings sei das der Wert pro Löffel! Denn allein allein den Silberwert bemisst die Expertin auf rund 45 Euro. Insgesamt kommt sie so auf eine Summe von 100 bis 125 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?
Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang' dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gerne auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag,
"Der Preis hat mich wirklich umgehauen", freut sich Georg Schmitt über diese Expertise. Auch im Händlerraum kommt das Besteck gut an. "Es ist ein kleiner Schatz", urteilt Wolfgang Pauritsch. Und startet gleich bei 100 Euro. Letztlich fällt der Hammer bei 150 Euro - damit hat Georg Schmitt mehr als das Siebenfache seines Wunschpreises erzielt. "Ich gehe voll zufrieden und glücklich wieder nach Hause", strahlt der Spiele-Erfinder.