Es handelt sich um eine wahre Kuriosität, die Elke und Petra Laforce bei "Bares für Rares" verkaufen wollen. Worum genau es sich handelt - das wissen die Zwillingsschwestern zunächst nicht genau. Und viel Geld wollen sie auch nicht: "Das liegt bei uns nur in der Schublade. Wenn wir damit jemandem eine Freude machen können, würden wir es hergeben."
Aufklärung verschafft Detlev Kümmel. Es handele sich um eine Branntwein-Waage nach Cartier, die aus den 1920er Jahren stammt, referiert der Experte, und erklärt die Funktionsweise des Teils: Es messe die Dichte von Flüssigkeiten. Nicht nur Horst Lichter - auch die beiden Zwillinge hören staunend zu. "Das heißt, ihr wusstet gar nicht, was das für ein Gerät ist?", stellt der Moderator überrascht fest.
Die beiden Schwestern kommen "aus der Toskana von Deutschland", der Pfalz. Die Branntwein-Waage haben sie von ihrer Mutter geerbt. Bei ihren Preisvorstellungen sind Elke und Petra Laforce moderat: 50 Euro hätten sie gerne. Experte Kümmel bestärkt sie darin: 50 bis 80 Euro, so der Lüdenscheider, seien durchaus drin. Zumal die originale Hülle mit dabei sei.
"Bares für Rares": Verwunderung im Händlerraum
Im Händlerraum stößt das Objekt zunächst auf Verwunderung: "Obwohl ich aus dem Rheingau komme, hab ich das hier noch nie gesehen", sagt David Suppes beim Begutachten der Waage.
Wolfgang Pauritsch macht den "Waldi" und eröffnet den Bieterreigen mit 80 Euro - es geht also mit dem oberen Ende des Schätzwertes los. Kein schlechter Beginn für die beiden Zwillingsschwestern.
Fast alle in der Runde geben Gebote ab, und schon bald liegt der Preis bei 200 Euro. Damit ist immer noch nicht Schluss: Am Ende erhält David Suppes den Zuschlag für 250 Euro - und zahlt damit mehr als das Dreifache des Schätzwertes. Und sogar das Fünffache des Wunschpreises. Kein schlechtes Geschäft für Elke und Petra Laforce.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Die strahlen hinterher wie Honigkuchenpferde: "Dass wir so einen hohen Preis kriegen, da hätte ich niemals dran gedacht", freuen sich die Zwillinge. "Wir bekommen das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht."