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Serie nach Buchvorlage "Daisy Jones & The Six": Welches reale Liebesdrama die fiktive Bandgeschichte inspiriert haben soll

"Daisy Jones & The Six"
"Daisy Jones & The Six": Daisy Jones (gespielt von Riley Keough) und Billy Dunne (gespielt von Sam Claflin) hassen sich und lieben sich gleichzeitig
© Lacey Terrell / Amazon / Courtesy Everett Collection / Imago Images
Die Amazon-Serie und das gleichnamige Buch "Daisy Jones & The Six" erzählt die Geschichte einer fiktiven Rockband der 70er Jahre, die aufgrund von persönlichen Fehden Schwierigkeiten bekommt. Inspiriert wurde sie offenbar von Fleetwood Mac. 

Die Prime-Video-Serie "Daisy Jones & The Six" transportiert ihre Fans gerade zurück in die 70er Jahre. Basierend auf Taylor Jenkins Reids gleichnamigem Buch erzählt die Serie die Geschichte einer fiktiven Rockband um die Lead-Sänger Billy Dunne (gespielt von Sam Claflin) und Daisy Jones (gespielt von Elvis-Enkelin Riley Keough).

Dunne und Jones sind das Duo, das der Band mit seiner unbeschreiblichen Chemie zum Ruhm verhelfen wird – doch die beiden Helden sind gequält von ihren eigenen Dämonen. Drogen und eine traurige Familiengeschichte eint die Stars, doch dann ist da noch die unumstrittene Anziehung, die sie in Schwierigkeiten bringen könnte, immerhin ist Billy Dunne verheiratet.

"Daisy Jones & The Six" von Fleetwood Mac inspiriert

Die bisher erschienenen Folgen der Serie haben im Netz eine Diskussion ausgelöst. Im Zentrum dieser die Frage: Wurde die fiktive Geschichten von realen Tatsachen inspiriert? Immer wieder fallen zwei Namen: Stevie Nicks und Lindsey Buckingham von Fleetwood Mac. Tatsächlich hat Autorin Taylor Jenkins Reid verraten, dass sie beim Schreiben von "Daisy Jones & The Six" von Fleetwood Mac inspiriert wurde. 

Erst 1975 schlossen sich Nicks und Buckingham Fleetwood Mac an – und führten die Band zum Welterfolg. Doch – ähnlich wie bei "Daisy Jones & The Six" – sollten die romantischen Beziehungen der Bandmitglieder für ordentlich Probleme sorgen. Bevor sie Mitglieder von Fleetwood Mac wurden, waren Nicks und Buckingham bereits ein Paar, nachdem sie sich als Teenager bei einer Kirchen-Veranstaltung kennengelernt hatten. Doch während die beiden mit Fleetwood Mac erste Erfolge feierten, war die Beziehung längst am kriseln und das Zusammensein der Band geprägt von Drama. 

Drama hinter den Kulissen

"Als wir uns trennten, zwei Jahre nachdem wir Fleetwood Mac beigetreten waren, war das wie ein lebender Albtraum", sagte Stevie Nicks Anfang der Neunzigerjahre dem australischen Magazin "Woman's Own". "Er und ich waren ungefähr so kompatibel wie eine Boa Constrictor und eine Ratte", erklärte sie die Dynamik. Auch die anderen Bandmitglieder hatten mit Beziehungsproblemen und Drogen zu kämpfen. Genau zu der Zeit produzierte die Band ihr erfolgreichstes, hochgelobtes Album "Rumors".

"Wir waren alle in einem emotionalen Graben. Jeder wusste alles über jeden. Aber ich war das Schweinchen in der Mitte, weil ich weniger Trauma hatte als die anderen", sagte Mick Fleetwood einst "People". Möglicherweise waren die Turbulenzen das Erfolgsrezept hinter "Rumors". "Anstatt sich an Freunde zu wenden, um darüber zu reden, ließen sie ihren Gefühlen durch ihre Musik freien Lauf", sagte Produzent Richard Dashut laut "People" 1979 gegenüber Modern Recording. "Unser persönliches Leben lag in Trümmern, und das Album war so ziemlich das Einzige, was uns noch geblieben war", erklärte er. 

Auch "Daisy Jones & The Six" können sich zwischenmenschlich auf wenig einigen. Innerhalb der fiktiven Band gibt es Spannungen, Billy Dunne und Daisy Jones hassen sich mal, dann lieben sie sich wieder. Einzig ihr Album "Aurora" (auch hier sieht man direkt die Ähnlichkeit zu Fleetwood Mac) schweißt die einzelnen Bandmitglieder unweigerlich zusammen. 

Taylor Jenkins Reid erklärt ihre Inspiration

Welcher Auftritt Fleetwood Macs Taylor Jenkins Reid so sehr inspirierte, dass sie "Daisy Jones & The Six" erfand, erklärt die Autorin selbst. "Im Sommer 1997 war ich dreizehn Jahre alt und süchtig danach, zwischen MTV und VH1 hin und her zu surfen. Meistens suchte ich nach Videos von No Doubt oder Third Eye Blind, vielleicht sogar nach Jamiroquai, die über die Wände liefen. Was ich nicht suchte, war eine alte Band, von der ich noch nie gehört hatte, die ein zweistündiges Live-Konzert gab und meine Puff Daddy-Videos vorwegnahm", erzählt sie auf der Website von Reese Witherspoons Buchclub. "Trotzdem liefen Fleetwood Mac in diesem Sommer immer wieder auf beiden Kanälen und sangen ihre größten Hits in einer Reunion-Show namens The Dance. Sie waren einfach unausweichlich", schreibt Reid.

Aufmerksam habe sie erst Nicks' Performance von "Landslide" gemacht. "Als sich das Lied dem Ende zuneigte, rückten Stevie und Lindsey näher zusammen und lächelten zärtlich, vielleicht sogar ein wenig wehmütig. Lindsey hörte für einen Moment auf zu klimpern und Stevie ließ es krachen, während er vom Rand aus zusah. Und für den Bruchteil einer Sekunde – wirklich nur für den Bruchteil eines Augenblicks – legte Lindsey seine Faust unter sein Kinn und sah Stevie an, als wäre sie ein Wunder. Und ich dachte: 'Oh, sie sind ineinander verliebt'", erinnert sich die Autorin heute. "Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als meine Mutter mir später erklärte, dass sie zwar einmal zusammen gewesen waren, aber nicht mehr zusammen waren. Das war für mich völlig unlogisch. Aber sie lieben sich doch!"

Es war genau dieser Auftritt von Fleetwood Mac, an den sie sich beim Schreiben von "Daisy Jones & The Six" erinnerte. "Es sah so sehr nach zwei verliebten Menschen aus. Und doch werden wir nie wirklich erfahren, was zwischen ihnen war. Darüber wollte ich eine Geschichte schreiben, darüber, wie die Grenzen zwischen echtem Leben und Performance verschwimmen können, darüber, wie das Singen über alte Wunden diese frisch halten kann", erläutert sie ihre Gedanken.

Herausgekommen ist ein Bestseller, dessen Verfilmung gerade ebenso die Massen begeistert. 

Quellen: "People" / "Variety" / Reeses Book Club

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