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Coronavirus Die "heute show" zu Verschwörungen: "Wenn Bill Gates ein System installiert, stürzt es meistens ab"

"heute show" über Corona-Verschwörungstheorien
"heute show" über Corona-Verschwörungstheorien und Bill Gates
© Screenshot Youtube ZDF heute-show
Inmitten der Corona-Krise werden die Stimmen derer immer lauter, die an eine große Verschwörung glauben. Die "heute show" führt die krudesten Theorien ad absurdum. 

Die Einschränkungen, die hierzulande veranlasst wurden, sollen die Verbreitung des Coronavirus verlangsamen und so sowohl das Gesundheitssystem als auch die besonders gefährdeten Risikogruppen schützen. Eigentlich eine einfache Logik. Doch seit einigen Wochen nun schon fangen immer mehr Menschen an, gegen die Beschränkungen zu demonstrieren und gehen dafür auf die Straßen. Auch das ist in Ordnung, leben wir doch in einem demokratischen Rechtsstaat. Teilweise mischen sich unter die Protestler auch Menschen, die Verschwörungstheorien Glauben schenken. Die kruden Theorien hat sich die "heute show" mal genauer angesehen

"heute show" nimmt Verschwörungstheorien aufs Korn

"An diesem 15. Mai beginnt der Weltuntergang", begrüßt Oliver Welke das Publikum vor den Fernsehgeräten. "Bill Gates und Angela Merkel fangen genau heute an, mithilfe unseres neuen Infektionsschutzgesetzes, einen Großteil der Weltbevölkerung umzubringen. Also, verkürzt ausgedrückt", witzelt er und ergänzt: "Steht so im Internet, muss also stimmen."

Weil manche Menschen diese absurde Verschwörungstheorie tatsächlich für bare Münze nehmen, gehen sie vielerorts auf die Straße, wie die ZDF-Satiresendung mit Fernsehbildern beweist. Doch es gibt auch zahlreiche Menschen, die nicht zwangsläufig an Verschwörungstheorien um Bill Gates und Merkel glauben, sondern aus anderen Gründen gegen die Einschränkungen protestieren wollen. Da das zu den Grundrechten in Deutschland gehört, sind Proteste in Ordnung. Aber: "Wenn bei sogenannten Hygienedemos bewusst auf Abstandsregeln gepfiffen wird, dann geht's wohl auch um die Freiheit, andere anzustecken", kritisiert Welke. "Dann lösen Veranstaltungen für Grundrechte vielleicht die nächste Grundrechtseinschränkung aus."

Die Angst vor dem unsichtbaren Feind

Das Problem an der Corona-Krise sei, dass der Feind - das Virus - unsichtbar ist. Das löse Angst aus, so Welke. Doch während die ungerechte Verteilung von Staatsgeldern und die Alleingänge mancher Ministerpräsidenten durchaus wütend machen dürfen, seien solche Kritikpunkte manchen Demonstranten schlicht "zu langweilig", urteilt er.

Und so mischen sich in die Aufstände auf den Straßen auch unzählige Rechtsextreme, die die Stimmung der Stunde für ihre Sache nutzen. "Bei einer Demo für Freiheiten sollten nicht zu viele Rechtsextreme auflaufen", sagt Welke dazu, "wegen der inneren Logik. Das passt sonst nicht." Wenn man auf einer Demo Reichsbürger sehe, dann solle man nach Hause gehen, so Welkes Appell. 

Der große Wirrwarr um Bill Gates

Auf fast allen Demos fällt dieser Tage oft ein Name: Bill Gates. Der Microsoft-Gründer und seine Bestrebungen, die Impfstoff-Forschung voranzutreiben, machen ihn für viele zum Feindbild. Offenbar auch für Vegan-Koch Attila Hildmann. Der glaubt, Bill Gates wolle "uns allen Mikrochips einpflanzen", erklärt Welke. "Auch Angela Merkel empfängt jeden Morgen ihre neue Order von diesem Mann", macht er sich lustig. Dabei wisse doch jeder: "Wenn Bill Gates ein System installiert, stürzt es meistens ab."

Die Coronavirus-Pandemie legt die Wirtschaft und Tourismus in Orlando lahm – und stürzt Millionen in die Arbeitslosigkeit.

Um die Gates-Besessenheit der Verschwörungstheoretiker besser zu verstehen, befragt Oliver Welke Dennis Knossalla (gespielt von Alexis Kara), der mit seiner neuen Partei "Aufwachen 2020. Jetzt Gates los!" aufrütteln will. "Die Verbrechen von Bill Gates sind Legion. Das beginnt schon mit Windows 95. Das hätte mich damals fast in den Selbstmord getrieben", erklärt Knossalla den Tränen nahe und spielt dabei den wütenden, latent aufbrausenden Verschwörungstheoretiker. Die wirrste Theorie um Gates: Er wolle die Weltbevölkerung auf maximal 500 Millionen reduzieren und den Rest zwangsimpfen, um damit Geld zu verdienen. "Was wäre das denn für ein scheiß Plan vom Gates? Wenn ich mit Zwangsimpfungen Geld verdienen will, warum rotte ich dann vorher über 90 Prozent meiner Kunden aus?", fragt er Knossalla. Darauf findet der dann auch keine Antwort. 

ls

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