Kurz bleibt einem der Atem weg, schwankt man zwischen der Fassungslosigkeit über das eben Gehörte und dem Gedanken, an die möglichen Konsequenzen, da machen die Verantwortlichen von RTL Nägel mit Köpfen – und schmeißen Janina aus der Sendung. Der Grund: "Geh’ wieder in den Busch, wo du hingehörst", so hatte es Janina ihrer Kontrahentin Linda an den Kopf geworfen.
Ein deutliches Zeichen des Senders, das einzig richtige überhaupt, kein Fußbreit für Rassismus. Auch nicht in einem Format wie "Ich bin ein Star – holt mich hier raus", das von Grenzübertritten und Verletzungen, von Konfrontation, Psychospielchen und Nackenschlägen lebt. Rassismus kennt keine Zwischentöne, verdient nicht den Hauch von Verständnis. So unterhaltsam die Von-0-auf-100-Streitereien zwischen Janina und Linda auch gewesen sein mögen, mit dem B-Wort war es vorbei. Richtig so.
Liebesglück, kürzer als ein Glückskeks-Text
Und sonst? Was gibt es jenseits dieses Vorfalls, der aus der Ferne an DJ Tomekks Hitlergruß und den anschließenden Rauswurf anno 2008 erinnerte, zu berichten? Ganz vorn dabei sicherlich Tara und Filip, die es geschafft haben, die süße Anfangsphase einer zart erblühenden, jungen Liebe binnen Stunden zu überspringen, um direkt im verflixten siebten Jahr zu landen. Sie hatte ihn gefragt, ob er sie, zu was auch immer, begleiten wollte, er hatte entgegnet, er bräuchte mal zehn Minuten, dann würde er nachkommen. Der Grund: Er sei einfach zu fertig.
All das Rumsitzen, Herumlungern, ins Nichts starren und am Sack kratzen kann aber auch schlauchen. Wer da kein Mitgefühl zeigt, dass der Mann mal eine Pause braucht, hat all das hier nicht verstanden. Für Tara schien jedenfalls eine Welt zusammenzubrechen. Tränen, Ausheulen, Unverständnis, ein Weltuntergang. Als die beiden schließlich versuchen, sich wieder zu vertragen, reicht auch hier die Textlänge eines Glückskekses, um gleich wieder in Krisenmodus zu verfallen. Happy-End-Wahrscheinlichkeit für Filip und Tara: deutlich unter drei Prozent.
Fäkalien-Feldzug von oben
Wobei … eines sollten wir an dieser Stelle vielleicht miteinbeziehen: Wer aus den Baumwipfeln regelmäßig mit Affenkacke beworfen wird, der braucht vielleicht auch einfach mal eine Pause. Die Affen dort oben hatten sich jedenfalls Filip ausgesucht – unbewegliche Ziele sind nun einmal leichter zu treffen – und bewarfen ihn ein ums andere Mal mit frischen Fäkalien.
An sich schon unappetitlich genug, dann aber treffen die zielsicheren Biester ausgerechnet ganz genau, also wirklich 100-prozentig exakt, in eine winzige Wunde am Filip-Finger. "Nicht dass ich jetzt Hepatitis bekomme", so der furchtsame Campbewohner. Kennen wir alle, krank durch eine Schimpansen-Wurst, vulgo Hepatitis K. Ist natürlich Nonsens. Hepatitis bekommt man, Janina erklärt es sehr überzeugend, wenn man sich gegenseitig mit demselben Messer absticht. Oder so ähnlich.
Lästernd ums Lagerfeuer
Dann lag schließlich noch bei Jasmin der eine oder andere Nerv aufreizend blank. Beim morgendlichen Lagerfeuer-Ratschen mit Eric Stehfest, der laut Selbstdiagnose übrigens an einem "geschwollenen Arsch" laboriert, bekam jede und jeder sein Fett weg. Harald fürs lethargische Dösen a.k.a. Faulheit, Filip fürs chronische Pennen, Anouschka für stete Zickereien.
Lange geht das nicht mehr gut, nostradamusierte Eric da im Flüsterton. Wenn es kommende Woche mit dem Rauswählen losgeht, dann haben Sachen auch Konsequenzen. Jasmin drückte sich noch einen Tick unversöhnlicher aus: "Das schwächste oder krankeste Glied wird dann gefressen."
Sehen Sie im Video: Dschungelcamp Tag 4 – Kandidatin Janina fliegt wegen rassistischer Beleidigung raus.

Am Höhepunkt geht die Laune in den Keller
Janina und Linda nun, um mal zum Tiefpunkt von Tag 4 zu kommen, hatten sich nach ihrer gemeinsam absolvierten Dschungelprüfung fulminant in die Köppe bekommen. Ein Kreischen gab das andere, Zeter und Mordio, wie man es in seinen schönsten Momenten vom Dschungelcamp kennt und schätzt. Bis Janina jene Grenze überschritt, von der es dann kein Zurück mehr gab. Irre hochgeschaukelt hatten sich die beiden, hatten längst das "Du bist Scheiße, nein, du bist Scheiße"-Endgame erreicht, standen kurz vorm Implodieren, als Janina schließlich oben genannten Spruch losließ.
Der abendlichen Schock war auch am Morgen danach noch greifbar. Die anderen Bewohner drängten Janina zu einer Entschuldigung. Diese wiederum nahm Linda zwar ausdrücklich zur Kenntnis, aber nicht an. Wenig später verkündeten Daniel und Sonja, dass Janina Youssefian umgehend das Dschungelcamp verlassen musste. Eine konsequente, alternativlose Entscheidung.
Dass Anouschka, Linda und Harald schließlich noch gemeinsam zur Dschungelprüfung antraten, verblasste dagegen fast ein wenig. Dabei hatte man in der Schlachtküche doch wieder einiges an Quälikatessen zusammengestellt: Eine von Fliegen umschwirrte, stinkende Bullen-Nase, frittierten Skorpion, Schwabbelwürmer und Lammherz, fermentiertes Kraut und 100-jährige Eier - e-kel-err-egend! Nun heißt es erst einmal Durchatmen. Morgen geht es weiter, das letzte Wort um diesen Rassismus-Skandal im Camp ist sicher noch nicht gesprochen.