Als Daniel Hartwich im vergangenen Jahr sein Dschungelcamp-Aus verkündete, war die Befürchtung groß, keinen würdigen Nachfolger zu finden. Seine Fußstapfen wirkten gewaltig. Nach einigen Monaten wurde Jan Köppen als Nachfolger vorgestellt. Warten wir mal ab, wie er sich schlägt, so die etwas skeptische Einstellung der meisten "Ibes"-Fans.
Jan Köppen: Eine Bilanz seiner Dschungelcamp-Moderation
Tatsächlich konnte man Köppen seine Aufregung in der ersten Folge des Dschungelcamps im Gesicht ablesen. Nicht nur mit seinen schrillen Hemden erinnerte der "Top Dog"-Moderator enorm an Hartwich, sondern auch mit seiner Moderation. Es wirkte fast, als wolle Köppen ja nichts falsch machen, bloß nicht negativ auffallen. Besonders zu merken war das, wenn er streng dem Skript folgte.
Doch ganz ähnlich wie die Dschungelcamper am Lagerfeuer machte auch der Moderator eine erstaunliche Entwicklung durch. Mit jedem Tag wurde der 39-Jährige lockerer und fand sich in seine neue Rolle ein. Er brillierte vor allem dann, wenn er nicht nur korrekt dem Drehbuch folgte und etwas mehr Spontaneität in seine Moderation brachte. Dabei merkte man ihm an, dass auch er – genau wie Sonja Zietlow – seine Favoriten im Camp hat. Dass auch er mit den teilweise schrägen Gestalten mitfühlt. Diese Empathie, die Hartwich stellenweise fehlte, könnte in Zukunft Köppens großes Pfund sein. Das hat jedoch zur Folge, dass die "Good Cop, Bad Cop"-Rollen der Moderatoren nicht mehr so eindeutig aufgeteilt sind, wie sie es vorher noch waren, als Hartwich eher mal den Bad Cop mimte. Am Ende ist es wohl eine Geschmacksfrage, ob diese Rollenverteilung unbedingt nötig ist.
Finale mit Atemnot, Ziegenaugen, Ratten – und endlich Spaghetti Bolo

Twitter-Nutzer loben ihn
Im Netz ist man sich dazu fast einig – eine an sich schon erstaunliche Tatsache, schließlich ist Einigkeit bei Twitter so selten wie vegetarische Menüs in Dschungelcamp-Prüfungen. "Ich empfinde Jans Fragen, seine Empathie, seine Intelligenz und seinen Humor als absolute Bereicherung. Gut, dass er jetzt dabei ist", schrieb ein User. "Jan Köppen hat sich in wenigen Folgen großartig entwickelt – macht jeden absurden Quatsch offensiv mit und bringt die Gags on point", so das Urteil eines Nutzers.
Nach 18 Tagen Dschungel steht fest: Mit Köppen hat RTL einen würdigen Hartwich-Nachfolger gefunden. Nach anfänglichen Problemen fühlte er sich immer wohler in seiner Rolle. Sein Humor und seine Freude am Format sind auf die Zuschauer übergesprungen, die das im Gegenzug honorierten. Möge er sich im kommenden Jahr endgültig von seinem Vorgänger lösen und seinen eigenen Ton stärken. Denn wie heißt es so schön? Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußspuren tritt.