Sechster Tag im Dschungelcamp 2011 Sarah Knappik leidet bis zum Schluss

  • von Björn Erichsen
Die Zuschauer des Dschungelcamps haben sich festgelegt: Sarah Knappik muss bestraft werden. Das neurotische Model ist nun schon zum fünften Mal für eine fiese Dschungelprüfung nominiert worden. Geht das jetzt immer so weiter?

Sie ist über und über bedeckt mit Ungeziefer, Maden, Kakerlaken und Ameisen, grüner Schleim tropft ihr von der Schutzbrille. Im Blick von "Frauenknast"-Darstellerin Katy Karrenbauer liegt wieder jede Menge "Walter". Zum Teil ist das auch auf all die Stromstöße zurückzuführen, die sie obendrein wegen Sarah Knappick einstecken musste. Katy hätte natürlich ahnen können, dass sie als deren Teamkollegin leiden muss. Erinnern wir uns: Nachdem ihm Sarah ("Ich esse kein Fleisch") bei der Prüfung vor zwei Tagen ihre Portionen Hirschhoden und Rattenhirn rüberschob, musste sich Boygroup-Beau Jay Khan sehr lange übergeben.

"Endkrass" und "total schrecklich", fand aber vor allem Sarah die Prüfung, obwohl sie den deutlich weniger schmerzhaften Part hatte: Dirigiert von Katy musste sie im Riesenkakerlakenkostüm über einen Geschicklichkeitsparcours klettern, durfte dabei mit ihren Metallfühlern die Leitschiene über sich aber nicht berühren. Ohne selbst hinzuschauen, war das tatsächlich keine leichte Aufgabe. Und eine doppelt undankbare noch dazu: Katy wurde für jeden von Sarahs Fehltritten bestraft, mehr als vier Sterne brachte die Mühe auch nicht ein. Mancher Dschungelcamper fürchtet da schon den Hungertod, sollte das Publikum weiterhin nur Sarah für die Essensbeschaffung bei den Dschungelprüfungen auswählen.

Fünfte Nominierung am sechsten Tag im Camp

Denn genau das geschieht derzeit, Dirk Bach und Sonja Zietlow bemühen sich bei ihrer morgendlichen Live-Schalte aus dem australischen Busch kaum noch um Spannung: Denn selbstverständlich bekam Sarah auch diesmal wieder die meisten Anrufe, es ist ihre fünfte Nominierung am sechsten Tag im Camp. Selbst mit den Nervensägen Siegel, Beil und Küblböck ist das Publikum gnädiger umgegangen. Wie lange geht das wohl noch so weiter? Und wie lange hält die Kleine das noch aus?

Sie selbst macht auf locker, was sollte sie auch sonst tun? "Korrekt, habe ich mir schon gedacht, alles klar", sagt sie, doch ihr Blick verrät Ratlosigkeit. Auch wenn sie im Camp keine Informationen bekommt, ist ihr natürlich inzwischen auch klar geworden, dass die Leute "da draußen" sie nicht ausstehen können. Sie weiß nur nicht so genau warum. Seither verkneift sie sich das doofe It-Girl-Gehabe und die Rechthaberei, doch gegen das ewige "Ich kann doch nichts dafür" kommt wohl nur ein Psychologe an. Auch bei der Dschungelprüfung mit Katy natürlich "der Helm Schuld". Sie bettelt unentwegt um Verständnis, und erntet deswegen genau das Gegenteil.

"Blödes Street-Gequatsche" und "stinkefaul"

Die Leuten "drinnen" jedenfalls sind fertig mit ihr. Dieses Häuflein mehr oder weniger Gescheiterter entwickelt eigentlich nur dann Teamdynamik, wenn es ohne Sarah am Lagerfeuer sitzt und ablästert. "Blödes angeberisches Street-Gequatsche", "Stinkefaul", "Persönlichkeitsstörung" - die Gruppe ist sich einig. Am meisten regt sich immer noch Jay Khan auf, der mit dem sensiblen Magen. Man kann sich schon jetzt auf den Moment freuen, in dem der aufbrausende Jay erfährt, dass sich die angebliche Vegetarierin in Wirklichkeit ganz gern mal eine Bolognese gönnt.

Vor lauter Sarah-Bashing ging beinahe unter, dass das TV-Dschungelcamp im australischen Busch fast von einem Unwetter weggespült worden wäre. Nebenan war ein echter Sturzbach entstanden, und die Kandidaten mussten für zwei Stunden in der engen Hütte des "Dschungeltelefons" ausharren. Das nutzte die von Tag zu Tag schlechter gelaunte Frohnatur Eva Jacob für eine Demonstration der Stärke: Die Pudeldame forderte lautstark Sarahs Sitzplatz ein und machte ihr klar, wie es um die Hackordnung im Rudel bestellt ist.

Alles im Fluss

Die Camp-Regie zeigte dann noch, dass im Dschungelcamp doch nicht alles Brecht und Sartre ist: So konnte die seit Tagen schwelende und durch Reis und Bohnen ausgelöste Verstopfungsproblematik einem glücklichen Ende zugeführt werden. Die Dinge sind so sehr in Fluss geraten, dass Plumpsklofrau Indira bereits begonnen hat, die Toilettenpapierblätter einzuteilen: sechs Blatt für die Herren, elf für die Damen, für jeden Tag und "Groß" und "Klein". An der Stelle ist eindeutig der Einfluss von Samuel Beckett zu erkennen, vor allem wenn man bedenkt, dass RTL das Klopapier im Camp noch nicht mal rationiert.

Die Sache mit Sarah dagegen bleibt spannend. Mit den Dschungelprüfungen wird es mit Beginn der zweiten Woche ein Ende haben: Die Kandidaten stimmen dann untereinander ab, und nominieren natürlich diejenigen, die das meiste Essen nach Hause bringen. Das Publikum dagegen entscheidet dann Tag für Tag, wer das Camp verlassen muss. Ist Sarah als Erste dran? Wohl eher nicht, vermutlich wird es zunächst einige der "Unsichtbaren" treffen, Thomas Rupprath oder Peer Kusmagk vielleicht. Sarah dagegen wird sich im Camp noch etwas vorführen lassen müssen. Das hat dann durchaus wieder was von It-Girl: Keiner mag sie so richtig, aber alle wollen sie sehen.

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