Da half nicht mal die neue Frisur von Bill von Tokio Hotel: "Deutschland sucht den Superstar" entwickelt sich von RTLs stolzem Quotenschwan zu einer flügellahmen Ente, die nicht mehr abheben will. Die diesjährige Staffel läuft so schwach wie seit zehn Jahren nicht mehr. Es war am Samstagabend also nur konsequent auch den schwächsten Auftakt zu den Mottoshows überhaupt abzuliefern. Dieter Bohlens Riege an Ex-Jurymitgliedern und Ex-Moderatoren kann sich zufrieden zurücklehnen und im früher-war-alles-besser-Tran wälzen.
Das bitterste für die RTL-Programmredakteure an der Situation "DSDS" ist allerdings, dass außer abwarten und vielleicht in der nächsten Staffel die Jury auszutauschen nicht viel gemacht werden kann. Oder muss.
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten 2,26 Millionen Zuschauer ein. Das reichte für 20,3 Prozent und den Tagessieg. Schaut man aber auf das Ergebnis der ersten Mottoshow 2012 wird es dramatisch. Vor einem Jahr lag der Marktanteil laut "Quotenmeter" bei knapp 28 Prozent. Die Quote brach also um ein Viertel ein.
Mehr Leute, geringere Quote
Da ist es auch nur ein schwacher Trost ProSiebens Allzweckwaffe Stefan Raab in die Schranken gewiesen zu haben. 2,02 Millionen Menschen aus der jungen Zielgruppe sahen "Schlag den Raab". Betrachtet man die absoluten Zahlen war Raab also knapp der Verlierer. Kurios ist allerdings, dass ProSieben dennoch ein größeres Stück vom Marktanteil abgriff (21,2 Prozent). Dieser Umstand ist der schieren Länge von "Schlag den Raab" geschuldet. Während "DSDS" wegen des jungen Alters einiger Kandidaten ab 22 Uhr Probleme mit dem Jugendschutz bekommt, sendet Raab mal eben bis 0.45 durch. Was soll ProSieben auch sonst machen?
Zwar ist auch "Schlag den Raab" von seinen Straßenfeger-Zeiten weit entfernt, die Quote blieb im letzten Jahr aber in etwa stabil. Für Bohlen und sein aktuelles Jury- und Moderatoren-Sammelsurium sieht der Trend allerdings schlecht aus – trotz der neuen Extensions von Bill von Tokio Hotel.