Gebrochenes Versprechen "Game of Thrones": Warum eine Szene von vielen falsch gedeutet wird

Game of Thrones: Trailer zu Staffel 8, Folge 4
Game of Thrones: Trailer zu Staffel 8, Folge 4
© HBO / stern-online
Gute Kämpfer können in "Game of Thrones" Schlachten entscheiden. Doch Kriege werden mit Hirnschmalz und Intrigen gewonnen. Eine der mächtigsten Attacken führte nun Sansa, dabei wirkte es zunächst wie ein Versehen. 

Achtung: Dieser Text verrät Inhalte der aktuellen achten Staffel von "Game of Thrones" und aus allen bisherigen Staffeln. Wer noch nicht alle Folgen gesehen hat und sich lieber überraschen lassen möchte, sollte hier aufhören zu lesen.

Familie ist alles, das schwören sich die noch verbliebenen Starks immer wieder. Es ist daher auch ein großer Vertrauensbeweis, als Jon in der aktuellen vierten Episode der achten "Game of Thrones"-Staffel seinen Schwestern Sansa und Arya seine wahre Herkunft verrät. Zuvor geht er aber auf Nummer sicher, Geschwister hin oder her, und lässt sie schwören, das Geheimnis niemanden weiter zu erzählen. Immerhin bat ihn Daenerys am Abend zuvor, niemanden von seiner wahren Abstammung zu erzählen!

Doch nur ein paar Minuten später bricht Sansa ihr Versprechen: Sie verrät Tyrion, dass Jon in Wahrheit von den Targaryens abstammt und er damit der wahre Thronerbe ist. Und Tyrion erzählt es natürlich Varys. Und spätestens jetzt dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis es das ganze Königreich weiß.

Gebrochenes Versprechen: Hier kämpfen Daenerys und Varys noch für die gleiche Sache. Doch einige Momente später wendet sich das Blatt - wegen einer geschickten Aktion Sansas.
Hier kämpfen Daenerys und Varys noch für die gleiche Sache. Doch einige Momente später wendet sich das Blatt - wegen einer geschickten Aktion Sansas.
© HBO

Was ist Sansa doch für eine Plappertasche, empören sich viele Fans im Netz. Ihr Vater konnte das Geheimnis beinahe zwei Jahrzehnte bewahren, und sie schafft es nicht mal eine Viertelstunde?

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Doch so einfach ist es nicht. Denn Sansa hat Jons Geheimnis nicht versehentlich ausgeplaudert.

Sansa hat vom Besten gelernt

D.B. Weiss, einer der beiden "Game of Thrones"-Macher, verriet in einem "Hinter den Kulissen"-Clip, dass die Weitergabe dieses brisanten Geheimnisses sehr genau kalkuliert war. Sie wisse, "was passiert, wenn Tyrion diese Information erhält. Sie hat von Kleinfinger gelernt und weiß, wie Informationen wandern, sie plant weit im Voraus, wie es auch Kleinfinger tat."

Kleinfinger war eine der intrigantesten Figuren in "Game of Thrones". Er zog im Hintergrund viele Strippen und befeuerte etwa den Krieg zwischen den Lennisters und dem Haus Stark. Wenn die Welt ins Chaos abrutscht, so seine Devise, bietet sich stets die Möglichkeit, die eigene Macht zu vergrößern. Das ging auch lange Zeit gut - bis ausgerechnet Sansa, für die er immer etwas übrig hatte, seine Pläne durchkreuzte.

Daenerys’ Macht schwindet

Indem Sansa nun die alles entscheidende Information an Tyrion - und damit letztlich auch an Varys - weiterreicht, schwächt sie Daenerys, die sie sowieso nicht ausstehen kann, massiv. Denn kaum ist die Information über Jons Herkunft in der Welt, denkt Varys auch schon über Verrat nach. Damit ist genau das eingetreten, wovor sich Daenerys am meisten fürchtete: Kurz vorm Ziel, auf das sie jahrelang hinarbeitete, bröckelt ihre Macht.

Dass Varys mit Daenerys’ Hang zum Wahnsinn seine Probleme hat, damit hält er nicht hinterm Berg. Und er macht auch kein Geheimnis daraus, dass er sie nicht auf dem Thron sehen will, jetzt wo es eine aus seiner Sicht bessere Option gibt. Vermutlich wird er jetzt abwarten, wie sich Daenerys gegen Cersei schlägt. Und sollte die Drachenkönigin auch die letzte Schlacht überstehen, wird er sicher noch ein Ass im Ärmel haben. Denn das Varys immer noch am Leben ist, zeigt, dass er seinen Gegnern meistens einen Schritt voraus war.

Dass er jedoch eingespannt wird, ohne es zu bemerken, beweist, dass Sansa nun die beste Strippenzieherin der Sieben Königreiche ist.

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