Serien-Finale "Game of Thrones": George R.R. Martin verteidigt das Ende - und verrät, ob er es anders macht

"Game of Thrones": George R. R. Martin: Wer ist der Erfinder von GOT und warum schreibt er nicht weiter?
© georgerrmartin.com / stern-online / wochit
"Winter is coming" – bei diesem Satz bekommen GoT-Fans sofort Gänsehaut.


Doch wie entstand die weltweit beliebteste erfolgreichste Serie aller Zeiten?


Der Schriftsteller George Raymond Richard Martin ist sozusagen der Erfinder von GoT.


Die Geschehnisse und Figuren entspringen seiner Fantasy-Roman-Reihe "A Song of Ice and Fire" – "Das Lied von Eis und Feuer“-


Doch wer ist der US-Amerikaner?


Geboren und aufgewachsen in New Jersey, verkauft Martin schon als Junge Gruselgeschichten an Mitschüler – für nur einen Cent.


Nach einem abgeschlossen Journalismus-Studium macht er sich schnell einen Namen in der Science-Fiction-Szene und veröffentlicht erste erfolgreiche Romane.


Der US-Amerikaner ist auch als Drehbuchautor tätig: 1987 schreibt er zum Beispiel das Buch für die Fernsehserie "Die Schöne und das Biest".


Es folgt der internationale Erfolg: 1996 erscheint schließlich der erste Band der GoT-Buchvorlage "A Song of Ice and Fire".


Wegen des großen Erfolgs weitet der Autor die zunächst drei geplanten Bücher auf insgesamt sieben Bände aus – was GOT-Fans im Nachhinein außerordentlich freuen dürfte. 


Inspiriert wird der heute 70-Jährige schon seit seiner Jugend von "Herr der Ringe"-Schriftsteller J. R. R. Tolkien.


Anfangs rechnet der Auto nicht mit Erfolg: 


"Als ich anfing, wusste ich nicht, was zum Teufel ich hatte. Ich dachte, es könnte bloß eine Kurzgeschichte sein." (Im Interview mit "The Guardian", 2018)


Von den Erlösen als erfolgreicher Schriftsteller kauft sich Martin ein eigenes Kino in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico – dort lebt er gemeinsam mit Ehefrau Parris und jeder Menge Katzen. 


Seit 2011 ist kein neues Buch der Romanreihe mehr erschienen – zwei der sieben angekündigten Bände fehlen aber noch.


Durch die Verfilmung von „Game of Thrones“ fühle Martin einen großen Erfolgsdruck:


"Ich kämpfe seit ein paar Jahren damit ein Folge-Buch zu schreiben." (Im Interview mit "The Guardian", 2018)


Im April 2019 wird die achte und erst einmal letzte Staffel von "Game of Thrones" ausgestrahlt.


Die Fans hoffen natürlich auf eine Fortsetzung – sowohl der Bücher als auch der Serie:


"Es passiert immer, egal was ich gerade tue. Wenn ich ein Fußballspiel im Fernsehen schaue, oder wenn ich New Jersey mit meiner Familie besuche. Egal was ich tue, Menschen in den


sozialen Medien sagen, ich sollte zuhause sein und schreiben."
Das Ende von "Game of Thrones" ist unter Fans hochumstritten. Nun hat sich George R.R. Martin zum Ende geäußert. Er bittet um Verständnis - und spricht darüber, ob seine Geschichte genauso ausgehen wird.

Achtung: Dieser Text verrät Inhalte der aktuellen achten Staffel von "Game of Thrones" und aus allen bisherigen Staffeln. Wer noch nicht alle Folgen gesehen hat und sich lieber überraschen lassen möchte, sollte hier wirklich aufhören zu lesen.

Seit "Game of Thrones" am Montag mit dem großen Finale zu Ende gegangen ist, diskutieren die Fans. War das Ende nun großartig, unglaublich schrecklich oder irgendetwas dazwischen? Wohl kaum ein Serien-Ende wurde so breit und kontrovers diskutiert. Im Netz schlägt den Machern D.B. Weiss und David Benioff viel Wut entgegen. Nun hat sich George R.R. Martin zum Schluss der Serie geäußert - und die beiden in Schutz genommen.

"Ein Ende" heißt der Post in Martins persönlichem "Nicht-Blog", in dem er sich nicht nur bei sämtlichen Beteiligten bedankt, sondern auch Verständnis für Benioff und Weiss zeigt. Er und die Serien-Macher würden einfach in einem völlig unterschiedlichen Medium arbeiten. "Sie hatten nur sechs Stunden für diese letzte Staffel", so Martin. "Buch oder Serie - welches wird das 'echte' Ende sein? Das ist eine alberne Frage. Wie viele Kinder hat Scarlett O'Hara?" fragt Martin in Anlehnung an "Vom Winde verweht". Während die Hauptfigur im Roman drei Kinder bekommt, ist es im Film nur eines.

Serien-Finale: "Game of Thrones"-Erfinder Gerorge R.R. Martin verteidigt das Serien-Ende
"Game of Thrones"-Erfinder Gerorge R.R. Martin verteidigt das Serien-Ende
© Sergey Mihailicenko/ / Picture Alliance

Buch gegen TV-Sendung

Schon häufiger hatte Martin erklärt, dass er die Serie als eine eigene Version seiner Geschichte sieht. "Leute fragen mich, ob meine Geschichte genauso endet wie die Serie. Oder anders. Nun, Ja. Und nein. Und ja. Und nein. Und ja", gibt sich Martin vage. "Es gibt Figuren, die nie in der Serie ankamen. Andere, die dort starben, leben in den Büchern noch." Er wolle alle diese Stränge zu Ende erzählen.

Am Ende könnte dadurch etwas anderes herauskommen. "Mein Manuskript für die letzten beiden Bücher wird mehr als 3000 Seiten füllen, wenn ich fertig bin. Und ich werde noch weitere Seiten, Kapitel und Szenen hinzufügen, wenn ich das für nötig halte. Und dann kommt natürlich noch der Schmetterlings-Effekt ins Spiel." Martin ist schon lange bekannt dafür, dass kleine Änderungen der Handlung große Effekte haben können. Die Nicht-Serienfiguren könnten also die Handlung kräftig aufwirbeln.

Ganz grundsätzlich sollten die Fans aber wohl kein anderes Ende erhoffen, erklärte Martin noch vor zwei Wochen. Er habe die groben Züge mit den Serien-Machern besprochen, die Umsetzung sei natürlich eine andere. Da sich viele Fans auch schlicht mit der überhasteten Inszenierung der letzten Staffel störten, dürften sie durch Martins Romane vielleicht doch noch versöhnt werden.

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