"Kommen wir zu meiner absoluten Lieblingsrubrik: Er klär mir einer die Türken", beginnt Oliver Welke den Teil der "Heute-Show" zum Türkei-Referendum. "Ich versteh es nicht", setzt Welke an. Und schiebt nach, dass es ein denkbar knappes Ergebnis gewesen ist. Nur 51,4 Prozent waren für den Vorschlag von Erdogan - damit hat er "um Schnäuzer Länge gewonnen". Eigentlich ein fast jämmerliches Ergebnis, schließlich habe "Erdogan massenweise potentielle Nein-Sager in den Knast gesteckt", sagt Welke. Außerdem habe er Menschen eingeschüchtert, halb Europa als Nazis beschimpft - "und bekommt trotzdem nur 51,4 Prozent - Looooooooooser". Das sei ja gerade einmal die halbe Türkei.
Vom "Komiker Erdogan" sei er aber weiterhin ein großer Fan - und spielt damit auf eine Rede an, in der Erdogan von den demokratischsten Wahlen überhaupt spricht.
"Referendum wirkt fast wie eine richtige Wahl"
Per Schalte geht es zu Birte Schneider, die Erdogan erstmal gratulieren muss. Schließlich würden andere Diktatoren Wahlergebnisse von 98 Prozent einfahren - Werte, die eh keiner glauben würde. Aber bei 51,4 Prozent wirke das ja fast wie eine richtige Wahl. "Respekt, sehr subtil!" Dafür, dass in den Medien eigentlich nur Erdogan und seine Ja-Sagerei stattgefunden habe, sei das ein denkbar knappes Ergebnis gewesen, sagt Birte Schneider. Und setzt nach - schließlich gebe es ja Mittel und Wege, um die Zahl der Stimmen in die richtige Richtung zu lenken: "Ey Murat, machste mir noch mal fünf Kilo Ja-Stimmen?" Über zwei Millionen Stimmen hätte Erdogan so noch geerntet. "Die waren soooo kreativ!", findet Schneider.
"Na super, da freu ich mich ja schon, wenn die Türken demnächst abstimmen, ob die Todesstrafe wieder eingeführt werden soll", meint Welke. "Oliver, da haben Sie aber was völlig falsch verstanden", antwortet Schneider. "Beim nächsten Referendum geht es doch nicht darum, ob die Todesstrafe kommt - sondern wie."