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Trauer um Schauspieler Er war Panaiotis Sarikakis aus der "Lindenstraße": Kostas Papanastasiou ist tot

Panaiotis Sarikakis aus der "Lindenstraße"
Schauspieler Kostas Papanastasiou wurde durch seine Rolle als Wirt Panaiotis Sarikakis aus der ARD-Serie "Lindenstraße" bekannt.
© Jens Kalaene/ / Picture Alliance
Er war einer der bekanntesten Griechen Deutschlands: Kostas Papanastasiou wurde durch seine Rolle als Wirt Panaiotis Sarikakis aus der "Lindenstraße" bekannt - und prägte das Bild seines Heimatlandes auch über die Serie hinaus.

Die ersten elf Jahre gehörte er zur festen Besetzung der "Lindenstraße". Als Restaurantbesitzer Panaiotis Sarikakis war Kostas Papanastasiou für eine Weile der wohl bekannteste Grieche Deutschlands. Mit seiner Taverne "Akropolis" gab er den Bewohnern der Serie einen Treffpunkt, an dem sie regelmäßig zusammenkommen konnten.

Auch im echten Leben führte er ein Restaurant: das "Terzo Mondo" in Berlin. Das präsentierte auf seiner Facebook-Seite am Mittwoch ein Foto mit Trauerbinde: Kostas Papanastasiou ist im Alter von 84 Jahren gestorben. 

Ab der dritten Folge der "Lindenstraße" war der 1937 im griechischen Karditsa geborene Schauspieler dabei. Zusammen mit seiner Ehefrau Elena (Domna Adamopoulou) und Sohn Vasily Sarikakis (Hermes Hodolides) prägte er das Bild einer griechischen Familie in Deutschland. Immer wieder thematisierte die ARD-Vorabendserie anhand der Familie Sarikakis die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland.

In der "Lindenstraße" war er der Besitzer des Akropolis

Folgerichtig verabschiedete sich Panaiotis Sarikakis 1996 in der "Lindenstraße" von dem "kalten, ausländerfeindlichen Deutschland" und kehrte in seine Heimat Griechenland zurück. Einen ähnlichen Vorwurf erhob Kostas Papanastasiou einige Jahre später ebenfalls gegen die Deutschen: In der griechischen Schuldenkrise kritisierte er die "antigriechische Stimmung" im Land - und vertrat diese Position auch offensiv in Talkrunden. 

Denn Papanastasiou war immer mehr als nur ein reiner Schauspieler: Als junger Mann hatte er Architektur studiert - und war zwischenzeitlich auch Lehrbeauftragter an der Universität. Daneben widmete er sich der Pflege des griechischen Liedgutes und produzierte mehrere Schallplatten, auf denen er unter anderem die Musik von Mikis Theodorakis und Georges Moustaki bekannter machte.

Als Schauspieler stand Papanastasiou für weit mehr als seine Dauerrolle in der "Lindenstraße": Er wirkte in zwei Filmen des großen deutschen Regisseurs Bernhard Wicki mit: "Die Eroberung der Zitadelle" (1977) und "Das Spinnennetz" (1989). Daneben spielte er auch Musical.

2012 erhielt er das Bundesverdienstkreuz

Vor allem aber leistete Kostas Papanastasiou humanitäre Hilfe, so setzte er sich besonders für die Menschen in Georgien ein. 2012 wurde er von dem damaligen Bundespräsidenten Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Papanastasiou setze sich "mit großer Energie für Künstlerinnen und Künstler und für Hilfsbedürftige ein", hieß es in der Begründung. "In seinem Restaurant fanden in den 70er- und 80er-Jahren griechische Gastarbeiter, Unterstützergruppen der Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die die DDR verlassen mussten, erste Unterstützung und einen Ort der Gemeinschaft."

Das Restaurant gibt es auch weiterhin, es wird mittlerweile von seinem Sohn Marc-Alexej geführt. Kostas Papanastasiou, den sie in Charlottenburg den "Zeus vom Savignyplatz" nannten, wird künftig körperlich nicht mehr anwesend sein. Doch sein offener Geist wird die Räume auch weiterhin durchwehen.

che

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