Schon bei den ersten Worten, die Klimaaktivistin Carla Hinrichs in der Sendung "stern TV" sagt, sitzt Comedian Oliver Pocher mit einem breiten Grinsen in der Talkrunde. In der Sendung gestikuliert er wild mit den Händen, unterbricht die drei anderen Gäste ständig. Und hat wenig Ahnung, dafür viel Meinung.
In der Runde will Moderatorin Mareile Höppner über die Proteste der "Letzten Generation" sprechen. Die Klimaaktivist:innen haben angekündigt, Berlin ab dem 24. April lahmzulegen. Neben Pocher und Carla Hinrichs, die Sprecherin der "Letzten Generation" ist, sitzen noch Sarah Bosetti, Satirikerin, und Irene Mihalic, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, in der Runde.
Statt weiter über das Für und Wider der Protestform der "Letzten Generation" zu diskutieren, wünschen sich die drei Frauen, dass die Klimakatastrophe in den Fokus rückt. Sarah Bosetti: "Wir setzen uns hin und spielen Kunstkritiker, aber das führt nirgendwo hin." Sie findet es wichtiger, über die Forderungen der Klimaaktivist:innen zu sprechen, wie eines Tempolimits oder der Einführung eines Gesellschaftsrat. In einem Gesellschaftsrat sollen zufällig ausgewählte Bürger:innen gemeinsam an Lösungen für die Klimakrise arbeiten. Ihre Vorschläge sollen nach den Vorstellungen der "Letzten Generation" dann von der Bundesregierung diskutiert und umgesetzt werden.
Pocher unterbricht andere Gäste
Doch eine sachliche Diskussion sollte ein frommer Wunsch bleiben: Während die drei Frauen versuchen, über die Klimakrise zu sprechen, pöbelt Pocher immer wieder dazwischen, zweifelt an einer hohen Einschaltquote der Sendung oder beschwert sich, dass weder die "Letzte Generation" noch die Grünen die "Leute mitnehmen". Der Comedian gibt sich sicher, dass jeder in Deutschland die Bedrohung durch die Klimakrise begriffen hat. Sagt aber gleichzeitig über einen Gesellschaftsrat: "Manchmal ist es besser, wenn man die Leute nicht fragt, da kommt sonst so viel Schrott bei raus!"
An dieser Stelle könnte man sich auch fragen, warum Pocher dann nach seiner Meinung gefragt wird: Er ist derjenige, der unterbricht, der vor sich hin gestikuliert und viel sagt ... Argumente hat Pocher kaum welche, dafür aber viele Vorwürfe und Behauptungen im Gepäck. Das einzige Argument, was Pocher hervorbringt, ist, dass der Anteil Deutschlands am weltweiten Treibhausgasausstoß im Vergleich zu China verschwindend gering ist. "Mit dem Argument kann man es mit dem Klimaschutz auch gleich lassen", wirft Sarah Bosetti Pocher vor.
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Oliver Pocher und seine Meinung
Angesprochen auf seine Autoliebe regt sich Pocher lieber künstlich darüber auf, dass Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck mit Dienstlimousinen fahren. "Ich kann es nicht glauben, dass wir immer noch solche Debatten führen", regt sich Carla Hinrichs auf. Pocher fordert sie daraufhin auf, zu gehen.
Oliver Pocher und Sarah Bosetti verlieren sich in Diskussionen über ihren Promigrad. Pocher sagt: "Ich habe eine Meinung und mich kennt man. Er repräsentiere etwas." Fragt sich nur was: "Ihre berufliche Existenz besteht darin, dass Sie in den Medien passieren, egal womit", wirft Sarah Bosetti in Pochers Richtung.
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