Weltweites Spektakel zum "Doctor Who"-Jubiläum Doktor wer?

  • von Ulrike Klode
Die am längsten laufende Science-Fiction-Serie der Welt wird 50 – und ist längst Kult: "Doctor Who". Weltweit fiebern Fans der Jubiläumsfolge entgegen. Ein Phänomen, das in einer Telefonzelle reist.

Ein Außerirdischer, der keinen Namen hat. Ein Raumschiff, das wie eine britische Polizei-Notrufzelle aus den 60er-Jahren aussieht. Eine Serie, die vor 50 Jahren eigentlich für Kinder konzipiert wurde, aber von Fans weltweit gefeiert wird. Willkommen im "Doctor Who"-Universum.

33 Staffeln der britischen Produktion gibt es mittlerweile, fast 800 Folgen (von denen 97 als vermisst gelten, vor kurzem wurden einige in Nigeria wiedergefunden). Mit weitem Abstand die am längsten laufende Sciene-Fiction-Serie der Welt. Wer bisher noch kein "Whovian" ist - wie die Fans der Reihe sich nennen -, schreckt vor der schieren Masse an Material zurück, das bewältigt werden muss.

Großbritannien fiebert der neuen Folge entgegen

In Deutschland ist das Phänomen nur eingefleischten Serienfans bekannt, in Großbritannien dagegen fiebert eine ganze Nation jeder neuen Folge des Doktors entgegen, der durch Raum und Zeit reist und Bösewichte jagt. Von 1963 bis 1989 lief die Serie im TV, dann wurde sie abgesetzt. Und wieder belebt: Seit 2005 gibt es "Doctor Who" als Serie wieder, deutlich düsterer als vorher, sie läuft samstags auf BBC1.

Als Anfang August der neue Schauspieler der Hauptrolle "The Doctor" bekannt gegeben wurde, machte die BBC daraus erstens ein großes Geheimnis und zweitens eine Show zur besten Sendezeit, in der das Geheimnis gelüftet wurde. Elf "Doctors" gab es mittlerweile, junge, alte, große, kleine, dicke, dünne - doch noch nie eine Frau. Und in der "Doctor Who"-Welt ist es auch vollkommen logisch, dass die immer unterschiedlich aussehen oder auf einen alten ein junger folgt. Im nächsten Jahr wird der zwölfte auf Sendung gehen, gespielt von Peter Capaldi.

Jubiläumsepisode in 75 Ländern

Natürlich lässt sich die BBC die Gelegenheit nicht entgehen, die 50 Jahre groß zu feiern. In mehr als 75 Ländern soll die Jubiläumsepisode "The Day of the Doctor" zu sehen sein - auf Fernsehern und Kinoleinwänden. Millionen Fans können es seit Monaten kaum erwarten, dass am 23. November weltweit gleichzeitig die Folge gezeigt wird. Den Takt gibt natürlich die Insel vor: Um 19.50 Uhr geht es dort los. Für die deutschen Whovians zur besten Sendezeit um 20.50 Uhr, die Amerikaner können mittags der Folge frönen, die Fans in Hong Kong dagegen müssen mitten in der Nacht aufstehen. Im Netz bietet die BBC ein Extra-Paket zum Jubiläum an, darin enthalten eine Suchmaschine für Kinos weltweit, die die Episode zeigen. Außerdem hat die BBC seit Juli mehrere Trailer veröffentlicht, die von Whovians schnell im Netz verbreitet wurden.

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Klar, dass auch andere britische Medien den Geburtstag der Serie feiern. Selbst Google: Ein aufwändiges "Doctor Who"-Doodle (es hat tatsächlich schon einen eigenen Namen: Whodle) empfängt jeden Besucher der britischen Seite der Suchmaschine. In einem kleinen Computerspiel muss man mit "The Doctor" die Buchstaben des Wortes Google zusammensetzen – ohne sich von den Daleks (feindliche Außerirdische) erschießen zu lassen.

Dr. Who in deutschen Kinos

"Doctor Who" ist mittlerweile ein wichtiger Teil der Popkultur im gesamten englischsprachigen Raum - in Deutschland ebenfalls spürbar, wo die Serie bisher ja kaum eine Rolle spielte. Seien es Anspielungen an die Titelmelodie wie in der Comicserie "Family Guy", an Zitate wie in der Krimiserie "Navy CIS" oder an Charaktere wie in der Ermittlerserie "Leverage". Oder gar ganze Handlungsstränge – zum Beispiel in der Science-Fiction-Serie "Eureka" oder der Comedy "Community" (ohnehin ein Paradies für Freunde der gepflegten Popkulturreferenz).

Wer die Jubiläumsfolge "The Day of the Doctor" sehen will: In Deutschland läuft sie am 23. November in vielen Städten im Kino. Außerdem zeigt sie der deutsche Pay-TV-Sender Fox.

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