Nahaufnahmen von 365 Vulven in einem Kalender – mit dieser Idee möchte ein Freiburger Kollektiv die Bevölkerung durch das Jahr 2021 bringen. Das Projekt soll die Vielfältigkeit der weiblichen Geschlechtsteile zeigen und mit falschen Normvorstellungen aufräumen, so Indra Küster, eine der Macherinnen. "Wir halten uns für eine aufgeklärte Gesellschaft und wissen fast nichts über die Vulva."
Das Motto des Kalenders lautet: "Mal so richtig hinschauen." Auf knapp Din-A-5-großen Seiten sind die unbearbeiteten Fotos zu sehen. Zu Beginn eines jeden Monats gibt es eine Seite mit Informationen über die weiblichen Genitalien. Die Fotos sind bei rund einem Dutzend Shootings an verschiedenen Orten entstanden, die Teilnehmerinnen fanden sich unter anderem über einen Aufruf in den sozialen Medien.

Freiburger "Vulvaversity"-Kollektiv gestaltet Kalender
Hinter dem Kalender steht das Freiburger "Vulvaversity"-Kollektiv, eine Gruppe, der unter anderem eine Künstlerin, eine Filmemacherin und eine Erzieherin angehören. Die Vulva sei über Jahrhunderte stigmatisiert worden, sagte Küster. Heute schämten sich viele Frauen für das Aussehen ihres Geschlechts – der Kalender könne möglicherweise mehr Selbstbewusstsein vermitteln. Die erste Auflage ist bereits vergriffen, aber eine Ausgabe für 2022 ist in Planung.