Karolina Shiino Kontroverse um die neue "Miss Japan" – weil sie für manche nicht japanisch genug ist

Karolina Shiino ist "Miss Japan"
Karolina Shiino ist "Miss Japan". Geboren wurde das Model in der Ukraine. 
© Kazuki Oishi / Picture Alliance
Karolina Shiinos Sieg bei der "Miss Japan"-Wahl vergangene Woche hat eine Diskussion ausgelöst. Grund ist die Herkunft der in der Ukraine geborenen Shiino. 

Auf diesen Moment hatte Karolina Shiino lange gewartet, vergangenen Montag war es dann endlich soweit: Shiino wurde zur "Miss Japan" gewählt, bekam einen Pokal überreicht und eine Schärpe umgelegt. "Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt und angefeuert haben", schrieb Shiino anschließend auf Instagram. "Ich glaube, dass der 'japanische Geist' in der langen Geschichte Japans verankert ist und dass er durch die Kultur und die Tradition weitergegeben wird", sagte sie außerdem. 

Ärger um die Wahl der neuen "Miss Japan"

Doch genau das führt aktuell zu einer Kontroverse. Denn Shiino wurde in der Ukraine geboren, kam erst mit fünf Jahren nach Japan. Auch ihre Eltern sind nicht japanisch-stämmig, eingebürgert wurde Shiino erst 2022. "Die zur 'Miss Japan' gewählte Person ist nicht einmal eine halbe Japanerin, sondern eine hundertprozentige reine Ukrainerin. Ist sie nicht deshalb 'Miss Ukraine'?", so eine Nutzerin auf X, vormals Twitter. Nur eine von vielen ähnlichen Reaktionen. 

Die Organisatorin hinter der Miss-Wahl, Ai Wada, erklärte der BBC, die Entscheidung habe "uns die Möglichkeit gegeben (...), neu darüber nachzudenken, was japanische Schönheit ist". Shiino spreche und schreibe "in schönem und höflichem Japanisch", so Wada. "Sie ist japanischer als wir es sind", sagte die Organisatorin. 

Organisatorin verteidigt Entscheidung

Und Shiino selbst? Auf Instagram erklärte die umstrittene Gewinnerin, es sei schwierig, "'Japanischsein' zu definieren". Sie glaube, "dass es durch eine Vielzahl von Faktoren entsteht, einschließlich der Umgebung und der Kultur, in der wir leben, und dass es in der Art, wie wir denken, unserem Verhalten und sogar unseren kleinen Gesten zu finden ist, und dass dies zu unserer inneren Schönheit führt". Sie habe ihr Leben lang mit "Barrieren" zu kämpfen gehabt, "die mich oft daran hinderten, als Japanerin akzeptiert zu werden", so Shiino. 

Quellen: Instagram / BBC

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ls

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