Am Aschermittwoch beginnt traditionell auch die christliche Fastenzeit. Insgesamt 46 Tage bis zum Ostersamstag verzichtet man in dieser Zeit auf Fleisch oder andere Genussmittel. In den letzten Jahren werden aber auch lästige Angewohnheiten wie Rauchen, Autofahren oder das lange Hängen am Smartphone immer häufiger eingeschränkt.
Besonders bei jungen Menschen liegt Fasten einer Umfrage der Krankenkasse DAK zufolge im Trend. 76 Prozent der Menschen unter 30 Jahren finden einen zeitweiligen Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol oder temporäre Selbstbeschränkungen bei der Nutzung von Smartphones und Internet sinnvoll. Je älter die Befragten werden, desto weniger können sie sich vorstellen zu fasten. In der Gesamtbevölkerung liegt der Wert bei immerhin 67 Prozent.
Bei den Fastenvorlieben gibt es demnach Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Menschen. 18- bis 30-Jährige sind verglichen mit dem Bundesschnitt häufiger bereit, auf Fleisch zu verzichten (62 Prozent), das Rauchen sein zu lassen (58 Prozent) oder ihre Internetnutzung zu reduzieren (30 Prozent).
Zwischen den Geschlechtern sind die Unterschiede nicht ganz so gravierend. Frauen sind eher dazu bereit auf Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch zu verzichten. Die befragten Männer gaben häufiger an das Rauchen und Fernsehen sein zu lassen. Die Unterschiede fielen jedoch in allen befragten Kategorien nicht besonders groß aus.
Hohe Bereitschaft zum Fasten in der Bevölkerung
In Deutschland herrscht aber auch generell eine große Bereitschaft zum Fasten. Jeder zweite Mensch habe schon öfter für mehrere Wochen auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut verzichtet, so die Ergebnisse der Umfrage. Weitere 18 Prozent haben zumindest bereits einmal gefastet. Für lediglich 21 Prozent, also jede fünfte befragte Person, käme eine Fastenzeit überhaupt nicht in Frage.
Am ehesten ansetzen würden die Menschen bei Genussmitteln. 77 Prozent können sich einen Verzicht auf Alkohol vorstellen, 72 Prozent einen Verzicht auf Süßigkeiten. Für 54 Prozent ist auch ein zeitweiliger Verzicht auf Fleisch vorstellbar. 50 Prozent würden das Rauchen aufgeben.
Geringer ist die Bereitschaft, vorübergehend auf Kommunikationsmittel zu verzichten. Nur 26 Prozent würden dem Smartphone und dem Internet entsagen. Auch hier ist allerdings ein Anstieg zum Vorjahr zu erkennen. Das Digital Detox wird demnach ebenfalls beliebter. Als Gründe für einen Digital Detox gaben die meisten Befragten an, weniger gestresst sein zu wollen und mehr Zeit für sich selbst zu haben.