Im irakischen Erbil trainieren deutsche Soldaten kurdische Peschmerga für den Kampf gegen den IS.
Kampf gegen den IS Bundeswehrsoldaten im Irak zwischen Lebensgefahr und Langeweile

Noch eine Runde, Kamerad? Freddy Seeler (Zweiter von links) darf als Einziger hier drei Bier trinken.
© Daniel Etter
Erbil im Irak – hier trainieren deutsche Soldaten kurdische Peschmerga für den Kampf gegen den IS. JWD-Reporter Frederik Seeler begleitet den Alltag der Bundeswehr-Soldaten. "Stephan" heißt das deutsche Camp. Es liegt innerhalb einer großen amerikanischen Basis. Der Bundeswehrstützpunkt hat die Größe von zwei Fußballfeldern. Ein Dorf aus Containern und Tarnnetzen – und einer Kneipe. Die Regel: Jeder Soldat darf zwei Bier pro Abend trinken. Den umzäunten Bereich dürfen nur 40 der insgesamt 139 Deutschen verlassen. Denn sie bilden die Peschmerga-Einheiten aus. Die restlichen hundert Soldaten bleiben drin. Das Trainingsgelände liegt rund 30 Minuten vom Stützpunkt entfernt. Ziel der Ausbildung dort: die Stabilisierung der Region. In diesem kleinen Dorf aus Betonhäusern wird der Ernstfall simuliert. Häuserkampf, Verhaftungen, Panzerabwehr und Erste Hilfe – das Repertoire der deutschen Ausbilder ist vielseitig und intensiv. Am Abend kehren die Soldaten zum Stützpunkt zurück – Und er wird zum Hort der Langeweile. Kaum mehr als Kneipe, Tischfußball oder Sport. Einer der Männer sehne sich nach einem Kampfeinsatz, sagt er. Wie ist es wohl beschossen zu werden, will er wissen. Ob es in Erbil für die deutschen Soldaten noch zum Ernstfall kommt? Es sieht momentan nicht danach aus.