Olli Waldhauer im Video "Leute, bitte sperrt mir dieses Bild ein Mal, weil es Hetze ist!"

Olli Waldhauer hat mit seiner Protestaktion #nippelstatthetze eine riesige Debatte über die Facebook-Richtlinien losgetreten. Was alle so aufregt, hat bei Facebook jedoch offenbar niemanden interessiert. Der Fotograf und Regisseur ist schwer genervt.

Olli Waldhauer hat keine Lust mehr. Der virale Erfolg seiner Kampagne #nippelstatthetze brachte zwar ungeheure mediale Aufmerksamkeit, doch ihr eigentliches Ziel hat sie verfehlt: ein Umdenken bei Facebook. Stoisch löschten die Verantwortlichen das Bild mit der barbusigen Leila Lowfire und dem Rechtsgesinnten-Darsteller Matthias Weidenhöfer immer wieder aus dem gleichen Grund: wegen "Inhalten zu Nacktheit". Nicht ein einziges Mal wegen Hetze, egal wie oft der Berliner das Bild hochlud, egal für wie viel Wirbel die Kampagne sorgte. 

"Die Idee sollte zum Dialog aufrufen", sagt Olli Waldhauer in einem Skype-Interview mit "dbate". "Ich wollte auf die Unverhältnismäßigkeit aufmerksam machen, dass jemand, der nackte Brüste postet, an den Pranger gestellt wird, aber eine Aussage, die auf der NS-Zeit basiert, stehen bleiben darf." Dass rechte Hetzer und Trolle sich auf Facebook ausleben dürfen, spiegelt für ihn den mangelnden gesellschaftlichen Diskurs wider. Doch den braucht es für eine ganz simple Tatsache: "Wir müssen hier klarkommen miteinander, wir müssen alle auf diesem Planeten leben. Und das geht nur wenn wir uns zuhören."

Persönlich angegriffen

Doch die Reaktionen von eben jenen Rassisten auf seine Kampagne fielen anders aus. Waldhauer hat Drohungen erhalten, seine Adresse wurde veröffentlicht und mit dem Aufruf versehen, ihn "doch mal zu besuchen". 

Auf die Frage, was sich Waldhauer von der Aktion gewünscht hätte, antwortet er: "Ich hätte mir mehr Intelligenz gewünscht. Ich habe vielleicht diejenigen, die einfacher gepolt sind, nicht so bedacht. Mein Fehler. Das heißt aber nicht, dass ich stoppe. Ich mache seit ich 18 bin politische Sachen und werde damit nicht aufhören." Als er das Video-Interview auf seiner Facebook-Seite postet, schreibt er dazu: "So, das ist ist definitv das letzte was ich zu dem Foto poste. Wer also Lust hat sich das das rein zu ziehen. Be my guest. Ansonsten mache ich jetzt einfach das was ich immer schon getan habe. Fotos und Bewegtbild. Cheers."

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