Gartentipps Kräuter pflanzen im Frühling: die wichtigsten Kniffe einfach erklärt

Gartentipps: Salbei und Basilikum in einem Hochbeet
Frische Kräuter sind bei vielen Gerichten das Tüpfelchen auf dem "i". Kommen Salbei, Basilikum und Co. aus der eigenen Ernte, schmeckt es gleich doppelt so gut. Wir verraten, was man bei der Pflege des Kräutergartens beachten sollte.
© Robert Guenther / Picture Alliance
Frische Kräuter duften nicht nur verführerisch, sie geben vielen Gerichten in der Küche auch den letzten Kick. Wer oft und schnell Nachschub braucht, sollte sich seinen eigenen kleinen Kräutergarten anlegen. Und so geht's.

Ob als Farbtupfer auf der Pizza, fein gehäckselt in leckerem Pesto oder frisch aufgebrühte Blätter im Tee. Kaum etwas ist in der Küche so vielfältig einsetzbar wie Kräuter. Basilikum, Salbei, Pfefferminze, Thymian und Co. bringen nicht nur frischen Duft ins Haus – für viele sie sind das A und O beim Kochen und Brutzeln. Getrocknet oder tiefgefroren findet man sie in jedem Supermarkt. Auch in Töpfen kann man die meisten gewöhnlichen, aber auch seltenere Kräuter mittlerweile frisch und küchenfertig kaufen. Wirklich nachhaltig und praktisch ist das aber nur, wenn man die Pflanzen später zu Hause in einen Balkonkasten setzt oder sie im Garten auspflanzt. Denn frisch schmecken sie auf Pasta, an Braten oder im Salat deutlich intensiver als die Trockenversion aus der Plastikdose.

Was beim Auspflanzen von Kräutern wichtig ist, welche besonders viel Sonne brauchen und warum Salbei im Frühjahr an die frische Luft muss, erklären wir hier.

Sonne, Schatten, Halbschatten: Wo steht was

Kräuter kauft man am besten im Gartenfachhandel oder einem Bioladen. Kräutertöpfe vom Discounter könnten vorbelastet und damit anfälliger für Krankheiten sein. Wer lange Freude an den Kräutern haben möchte, sollte vor der Auswahl der Pflanzen den vorgesehenen Standort analysieren. Denn auch Rosmarin, Kerbel, Minze und Co. haben bestimmte Vorlieben. Als Faustregel gilt: Kräuter mit großen, grünen Blättern mögen es am liebsten schattig bis halbschattig und feucht. Solche mit kleinen, teils behaarten Blättern kommen sehr gut mit Hitze und Trockenheit zurecht.

Hier ein Überblick, welche Kräuter viel Licht und Wärme brauchen – und welche eher ein schattiges Plätzchen präferieren.

Sonniger Standort

  • Koriander
  • Lavendel
  • Rosmarin
  • Basilikum
  • Thymian
  • Oregano
  • Borretsch
  • Zitronenmelisse

Wichtig: Diese sonnenverliebten Kräuter sollten im Winter vom Balkon ins Warme geholt werden. Ausnahme: Thymian. Zudem reagieren die meisten sensibel auf Staunässe und sollten deshalb zurückhaltend gegossen werden.

Halbschattiger Standort

  • Estragon
  • Kerbel
  • Liebstöckel
  • Schnittlauch
  • Zitronenverbene
  • Petersilie

Wichtig: Diese Kräuter sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und regelmäßig gründlich gegossen werden. Petersilie und Schnittlauch überstehen selbst Frost, wenn sie an einem windgeschützenden Ort stehen.

Schattiger Standort

  • Kresse
  • Bärlauch
  • Minze
  • Waldmeister
  • Rucola
  • Sauerampfer

Wichtig: Auch schattenliebende Kräuter haben Durst. Sie sollten regelmäßig gegossen werden. Staunässe mögen sie nicht.

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Kräuter pflanzen: auf dem Balkon oder im Beet

Grundsätzlich gelten beim Auspflanzen von Kräutern die selben Regeln wie bei vorgezogenen Tomaten, Gurken, Paprika und anderen Gewächsen. Fünf wesentliche Punkte gilt es zu beachten:

  1. Pflanze aus dem Topf nehmen, Wurzelballen gut wässern
  2. mit kleiner Schaufel Loch in Balkonkasten oder Beet graben
  3. Kräuter einsetzen
  4. Pflanzloch mit ausreichend Erde auffüllen
  5. Erde andrücken und Pflanze gut angießen

Wichtig: Wählen Sie je nach Wuchsart der Pflanze das passende Gefäß. Dill gilt als Tiefwurzler und sollte deshalb in einen möglichst tiefen Topf gepflanzt werden. Minze dagegen benötigt eher Platz in der Fläche. Hier sollte die Wahl also schon beim Auspflanzen auf einen größeren Topf fallen.

Tipp: Wer ein Hochbeet bepflanzen möchte, sollte dabei keinesfalls die Kräuter vergessen. Mediterrane Küchenkräuter wie Basilikum, Rosmarin oder Thymian verstehen sich dort besonders gut mit Zucchini und niedrig wachsenden Tomaten.

Auf gute Nachbarschaft: Wer kann mit wem (nicht)

Unter Pflanzen ist es wie bei Menschen. Mit dem einen kommt man besser klar, bei anderen hält man lieber etwas Abstand. Bei Kräutern ist das Wuchsverhalten entscheidend dafür, wer mit wem in einem Beet erwachsen werden darf. Zudem gibt es – und auch hier lassen sich Parallelen zu Mensch und Tier erkennen – bei Kräutern resolute Einzelgänger. So machen Liebstöckel, Melisse und Estragon am liebsten ihr eigenes Ding. Zu guter Letzt verstehen sich einjährige Kräuter untereinander am besten. Gleiches gilt für zwei- und mehrjährige Pflanzen. Wer das beim Gestalten und Bepflanzen von Beet, Kübel oder Balkonkasten beherzigt, kann sich in der Küche über Wochen und Monate über frische und leckere Kräuter freuen.

Beliebte Kräuter-Kombinationen

  • Petersilie/Majoran, Petersilie/Kerbel, Petersilie/Dill
  • Schnittlauch mit Rosmarin, Thymian oder Salbei
  • Estragon, Zitronenmelisse und Pimpernelle
  • Salbei, Oregano und Bohnenkraut


Weniger gut verstehen sich diese Kräuter

  • Majoran und Thymian
  • Dill und Estragon
  • Kamille und Pfefferminze
  • Basilikum und Melisse
  • Koriander und Fenchel

Kräuterpflege: die wichtigste Regel

Die oberste und goldene Regel bei der Pflege von Kräutern hängt mit dem Wässern zusammen. Insbesondere beim Auspflanzen in einen Balkonkasten oder Kübel sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen keine nassen Füße bekommen. Allen voran Salbei, Rosmarin und Dill reagieren extrem sensibel, wenn ihre Wurzeln im Wasser stehen. Vermeiden kann man das, indem die Kräuter in Kästen beziehungsweise Kübel mit Abflusslöchern gepflanzt werden. Hilfreich ist auch eine Schicht Kieselsteine oder grober Sand auf dem Boden des Pflanzgefäßes, die als eine Art Drainage fungiert und das Wasser leichter abfließen lässt.

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