Meghan und Harry verabschieden sich von Spotify. Nach einer Staffel ihres Podcasts "Archetypes" bei dem Streaminganbieter ist schon wieder Schluss. Das gaben die beiden am Donnerstagabend in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Die Trennung sei einvernehmlich gewesen. Jetzt hat sich Bill Simmons, er leitet die Abteilung Podcast-Innovation und -Monetarisierung bei Spotify, zu der Chose geäußert. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. In seinem "The Bill Simmons Podcast" ließ er keinen Zweifel darüber offen, was er von Herzogin Meghan und Prinz Harry hält.
"'Die verdammten Abzocker'. Das ist der Podcast, den wir mit ihnen hätten machen sollen", schimpfte er. Er müsse sich eines Nachts einmal betrinken und die Geschichte von dem Zoom-Gespräch erzählen, welches er mit Harry gehabt habe, um ihm bei einer Podcast-Idee zu helfen, so Simmons – "das ist eine meiner besten Geschichten". Dass Simmons von Prinz Harry nicht nur nicht viel, sondern außerordentlich wenig hält, ist spätestens seit Januar bekannt. "Schießt diesen Kerl in die Sonne... Ich bin diesen Kerl so leid", sagte er damals. Und fragte: "Was bringt er auf den Tisch? Er jammert nur rum und gibt ständig Interviews. Wen interessiert das schon? Wer interessiert sich schon für dein Leben? Du warst nicht mal der Lieblingssohn."
"Archetypes"-Podcast ein Millionengrab?
Der Deal zwischen Spotify und Meghan und Harry wurde Ende 2020 öffentlich. Angeblich sollte das Paar von dem Unternehmen knapp 23 Millionen Euro für eine mehrjährige Zusammenarbeit erhalten. Im August 2022 wurde dann die erste Folge des Podcasts "Archetypes" veröffentlicht, zwei Tage dauerte es, bis er die Bestenlisten in den USA, Irland, Australien, Neuseeland, Kanada und sogar im Vereinigten Königreich anführte. Lange hielt die Euphorie der Fans aber nicht an. Schon bald verlor der Podcast an Beliebtheit, im November rutschte er allein in den US-Podcast-Charts auf Platz 77 ab, die "DailyMail" berichtete. Der vermeintliche Spotify-Coup entwickelte sich mehr und mehr zum Millionengrab.
12 Folgen, im Schnitt dauerten sie etwa eine Stunde, lieferten Meghan und Harry, bevor der Podcast nun eingestampft wurde. Bereits zuvor war Kritik laut geworden, ob der Podcast die Millionen wert ist. Als dann jüngst auch noch bekannt wurde, dass der Streaminganbieter rund 200 Mitarbeiter entlassen werde, stellten einige Medien gar einen Zusammenhang zu "Archetypes" her. So mutmaßte die "New York Post", dass die Kürzungen zeigten, "dass das Unternehmen nicht die erhofften Ergebnisse im Podcast-Bereich erzielt – obwohl es Milliarden von Dollar in die Podcasts von Markle und Joe Rogan auf seiner Plattform gepumpt hat". Berichtet wurde auch, dass Spotify nicht den vollen Millionenbetrag auszahlen werde, weil das Paar hinter den Produktivitätsvorgaben geblieben sei.
"Trooping the Colour"-Parade: Der heimliche Star war erneut Prinz Louis

Meghan Markle will mit "Archetypes" weitermachen
Tatsächlich gehörte der Vertrag mit Meghan und Harry zum Expansionsvorhaben von Spotify im Bereich Broadcasting. Das scheint allerdings nicht so gezündet zu haben, wie damals erhofft. Bereits im Januar war Chief Content Officer Dawn Ostroff aus dem Unternehmen ausgestiegen, im Juni gab Spotify dann auch eine strategische Neuausrichtung im Podcast-Segment bekannt. Markle jedenfalls scheint an "Archetypes" festhalten zu wollen. Wie eine Sprecherin von Archewell gegenüber dem "Wall Street Journal" ankündigte, werde Meghan "weiterhin Inhalte für das Archetypes-Publikum auf einer anderen Plattform entwickeln".
Quelle: Variety, Manager Magazin, People, The Wall Street Journal, The Guardian, Daily Mail, Holr Magazine, New York Post, Forbes