Er hat aus seiner eigenen Beerdigung eine Party gemacht: Zusammen mit Freunden lümmelt sich Charlie Sheen auf seinem Sofa und schaut "Two and a Half Men". Zur Feier des Tages hat er beim Italiener Essen bestellt, denn schließlich läuft nicht irgendeine Folge über den Bildschirm. Es ist die, in der sein alter Ego Charlie Harper stirbt. Sheen verfolgt seine eigene Trauerfeier live am Bildschirm. Wie er's fand? Gar nicht so schlecht.
"Ich schaue meine Beerdigung, während meine Party Fahrt aufnimmt", teilte Sheen seinen Fans während der Übertragung zeitgleich auf dem sozialen Netzwerk Twitter mit. Er veröffentlichte sogar Fotos, die ihn vor dem Fernseher mit Freunden zeigen. Es sei "seltsam, aber cool" sich selbst sterben zu sehen. Lustig fand er's trotzdem. Die Sendung sorge "für einige Lacher", twitterte er.
Perfekter Einstieg für Kutcher
Den Auftritt von Kutcher haben die Produzenten der Serie perfekt inszeniert. Kutcher alias Walden Schmidt steht plötzlich am Fenster vorm Haus des verstorbenen Harper und erschreckt dessen Serienbruder Alan (Jon Cryer) so sehr, dass dieser die Urne des Toten fallen lässt. "Ich werde das nicht sauber machen", sagt die Putzfrau despektierlich, während Kutcher eintritt. Ein gelungener Einstieg. (Zum Video auf Youtube)
Auch Sheen war von seinem Nachfolger begeistert. "Ich glaube, das war der beste Einstieg eines neuen Charakters in einer TV-Serie aller Zeiten", hat er laut dem amerikanischen Internetdienst "TMZ" zu Freunden gesagt. Besonders lustig habe er die Tatsache gefunden, dass Kutcher "aus dem Staub der sterblichen Überreste" von Charlie Harper auftauche.
Einschaltquote bricht alle Rekorde
Die erste Folge mit Kutcher war auch bei den TV-Zuschauern ein voller Erfolg. 28,4 Millionen verfolgten beim US-Sender "CBS" die Premiere des 37-Jährigen. Ein Rekord. Es ist die höchste Einschaltquote seit Ausstrahlung der Sitcom. Die Premiere der neuen Staffel von "Two and a Half Men" hat damit sogar die Quoten der beliebten montagabendlichen Football-Spiele, die nur 11,9 Millionen Zuschauer hatten, und von der Disney-Show "Dancing with the Stars" (18,6 Millionen) geschlagen.
"Wir hatten eine gute Premierennacht", sagte CBS-Chef Leslie Moonves. Gute Quoten wird er auch weiterhin dringend brauchen. Gerade hat er sich mit Sheen auf eine Abfindung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar geeinigt. Geld, das CBS durch Werbeeinnahmen wieder zu verdienen hofft. Ob Kutcher der dauerhafte Publikumsmagnet bleibt, wird sich allerdings erst in den kommenden Wochen zeigen. Derweil kann Sheen sich entspannt in seinem Sofa zurücklehnen. Mit 100 Millionen Dollar in der Tasche lässt sich eben selbst über den eigenen Serientod lachen.