Der Sänger Gunter Gabriel, 63, ist am Mittwoch von einem Hamburger Amtsgericht wegen der Beleidigung von drei Polizisten zu 700 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Gabriel hatte den Beamten im vergangenen Oktober auf einem Parkplatz am Hamburger Hauptbahnhof den so genannten Stinkefinger gezeigt. Zudem beschimpfte er sie unflätig, weil er sich schlecht behandelt fühlte. Der einschlägig vorbestrafte Sänger entschuldigte sich für sein Verhalten. "Ich stehe dafür gerade und fertig", sagte er. Den ausgestreckten Mittelfinger wollte Gabriel aber nur als Symbol des Protestes verstanden wissen, nicht als Zeichen der Missachtung.
"Ihr Grundjargon ist etwas derbe. Wenn Sie anders wollten, dann könnten Sie auch anders", meinte die Amtsrichterin. "Wenn mich einer beschissen behandelt, werde ich mich wehren. Sie werden mich nicht mehr ändern", entgegnete der Sänger.
Schlagersänger ist pleite
Gabriel, der in Hamburg auf einem Hausboot wohnt, ist nach eigenem Bekunden pleite und lebt vom Geld seiner Freundin. "Die Gläubiger stehen in Dreier-Reihen vor der Tür bei mir", sagte der 63-Jährige. Vor dem Gerichtssaal hatte der Sänger, zu dessen Hits "Hey Boss, ich brauch’ mehr Geld" zählt, Autogramme geschrieben und eigene Lieder zum Besten gegeben.