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Dschungelshow, Tag 11 Prinzessin auf Nikotin-Entzug: "Ich muss schaffen, den Rauch zweimal einzuatmen"

Gar nicht happy: Djamila Rowe muss von Prinzessin Xenia von Sachsen und Filip Pavlovic getröstet werden. Bei ihrer zweiten Prüfung wird das vorerst letzte Team von "Ich bin ein Star - Die große Dschungelshow" auf eine harte Probe gestellt.
Gar nicht happy: Djamila Rowe muss von Prinzessin Xenia von Sachsen und Filip Pavlovic getröstet werden. Bei ihrer zweiten Prüfung wird das vorerst letzte Team von "Ich bin ein Star - Die große Dschungelshow" auf eine harte Probe gestellt.
© TVNOW / Stefan Gregorowius / RTL
Woran denkt ein Raucher, wenn die Kippen aus sind? Natürlich an Kippen. Xenia hat einen schlimmen Schmachter – aber völlig aus dem Ruder gerät der Auftritt eines Ex-Kandidaten. Braucht der Dschungel neben dem Corona- noch einen Psychotest?
Von Mark Stöhr

Zwischen Philosophie und Psychiatrie ist es ein schmaler Grat. Guckt euch Nietzsche an. Erst Zarathustra, dann zappenduster. Da war nix mehr mit "Gott ist tot", nur noch Schnabeltasse. Bei Daniel Ortega ist es ähnlich. 2016 war er im Dschungel der Mann für die wirklich wichtigen Fragen und lieferte die Antworten immer gleich mit. Warum sind die Dinosaurier ausgestorben? "Die müssen irgendwie Scheiße gebaut haben." Was ist der natürliche Lebensraum von Tauben? "Die sind eigentlich Waldtiere, aber man kennt sie auch aus der Stadt." Warum gibt es Milch? "

Für die Cornflakes." Gestern war er als John Locke mit langer Hippie-Mähne in Hürth zu Gast. Kein Friseur mehr seit Australien, und auch sonst hat er offenbar in der Zwischenzeit den Schuss nicht gehört. Was für ein Mindfuck-Monolog! Da war vom "deutschen Volk" die Rede, das wieder dahin zurück müsse, wo es früher war. Und von Germanen, die "Eichen anbeteten" und mit ihren "offenen Hütten" den Frieden symbolisierten. Zum Schluss dankte er Jehova. Alle so: uff. Gunter Gabriel – Gott hab ihn selig – hatte bei Ortega bereits 2016 kein gutes Gefühl: "Der hat auch Defizite, der Spanier. Wie der labert und labert und labert."

Dschungelprüfung voller F-Wörter

In der aktuellen Dschungel-WG stellt sich nicht die Frage: Psychose oder Pille? – sondern: Kippe oder Killer. Xenia Prinzessin von und zu Denmark kämpft mit ihrem sinkenden Nikotinspiegel. Ihr Rezept gegen die unmenschliche Rationierung: "Ich muss schaffen, den Rauch zweimal einzuatmen, dann habe ich länger davon." Als das nicht funktionierte, dachte sie über einen "Sud aus Zigaretten" nach, den sie trinken könne. Mangelnde Fantasie kann man der 34-Jährigen nicht vorwerfen. Kurzzeitige Entlastung brachte ein beschäftigungstherapeutisches Projekt, das sich die Show-Regie für die Kandidaten ausgedacht hatte. Sie mussten mit Boxhandschuhen 739 Murmeln im Haus zusammenklauben und in eine Schüssel füllen. Die Challenge: echt lausig. Der Lohn: nullkommanull. Das Trio hatte auf der Spüle drei Kugeln übersehen.

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Dschungelcamp

Aber was ist schon ein schlimmer Schmachter gegen eine wirklich schwere Jugend? Djamila Rowe verbrachte als Jugendliche vier Jahre in DDR-Heimen, die mehr Gefängnisse waren als Orte zum Großwerden. Ihre Mutter hatte sich in den Westen abgesetzt, Djamila bekam dafür von der Stasi die Quittung. "Einmal habe ich Glasreiniger getrunken und mir die Pulsadern aufgeschnitten." Dazu fiel selbst dem Baby-Rapper Filip Pavlović kein "Digga" mehr ein.

Mittlerweile ist die Make-up-Künstlerin eine "Innerer-Frieden-Tante", wie sie behauptete. Davon war bei der Dschungelprüfung allerdings wenig zu spüren. Selten wurde in 14 Jahren IBES unflätiger geflucht. In "Grauen Under" mussten Rowe und Co. in einem verschachtelten Tunnelsystem Sterne einsammeln. Wasser und Tiere erschwerten die Suche, dazu kamen Dunkelheit und Enge, der übliche Horror. Djamila verkroch sich und steckte fest ("Ich komm aus dem Loch nicht mehr raus!"), hatte Panikattacken und starken Durst ("Ich brauch ne Cola!") – kurzum: Es war ein hysterisches Desaster voller unschöner F-Wörter, über die die 53-Jährige danach selbst am meisten erschrocken war ("Was soll meine elfjährige Tochter von mir denken?"). Zur Belohnung erhielt das Trio ein paar Flaschen Weißwein. Xenia, die sich suchtgemäß Zigaretten gewünscht hätte, befand sich da bereits im spirituellen Nirwana. "Ich habe meine Seele aufgegeben", omte sie. "Seitdem geht's mir besser."

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