Nach der rechtsextremen Gewalt in Charlottesville hat US-Musiklegende Billy Joel mit einem stillen Protest ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt: Bei einem Konzert in New York trug der 69-jährige Musiker am Montagabend einen gelben Judenstern an der Vorder- und Rückseite seines Anzugs, wie auf Fan-Fotos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Joel, der sich selten öffentlich zu politischen Themen äußert, gab dazu keinen Kommentar ab.
Joel wurde in New York geboren und stammt aus einer jüdischen Familie. Sein Vater war ebenfalls Pianist und floh vor den Nazis aus Deutschland. Andere Verwandte wurden während des Holocaust ermordet.
Tochter von Billy Joel ist stolz auf ihren Vater
Joels Tochter Alexa Ray Joel schrieb bei Instagram, ihr Vater sei ein "stolzer jüdischer New Yorker durch und durch". In einem früheren Beitrag hatte sie sich entsetzt über die Reaktionen von US-Präsident Donald Trump auf die Ereignisse in Charlottesville gezeigt. Trump hatte von "Gewalt auf vielen Seiten" sowie von "sehr guten Leuten" auf beiden Seiten gesprochen und damit die Gegendemonstranten auf eine Stufe mit den Rechtsextremisten gestellt.
Judenstern als Zeichen der Diskriminierung und Ausgrenzung
Die Nazis in Deutschland zwangen ab Mitte der 1930er-Jahre Juden, sich mit dem gelben Stern öffentlich zu kennzeichnen. Der Stoffaufnäher auf der Kleidung war ein Zeichen der Demütigung und der sozialen Ausgrenzung und ein Vorbote des Vernichtungsfeldzugs, den die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland und ganz Europa führten.
