Es war die Entschlossenheit in ihrem Blick, als sie zu den letzten Tönen ansetzte, die deutlich machte, mit welcher Kraftanstrengung dieser Auftritt verbunden war: Céline Dion hat mit ihrer Darbietung bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit berührt. Von der ersten Plattform des Eiffelturms aus sang sie einen Chanson von Edith Piaf, ging damit ein großes Risiko ein. Denn niemand wusste, ob die schwerkranke Sängerin dem Druck standhalten würde – auch sie selbst nicht.
Dion leidet am Stiff-Person-Syndrom, einer seltenen neurologischen Krankheit, die zu Krampfanfällen führt. Vier Jahre lang hatte sie deshalb nicht mehr in der Öffentlichkeit gesungen. Dass ihr nun dieses spektakuläre Comeback gelang, war nur durch harte Arbeit möglich. Bereits im April hatte die Sängerin mit der französischen "Vogue" über ihr strenges Training gesprochen und erzählt, wie sie sich Stück für Stück zurück kämpfen möchte. "Ich mache fünf Mal in der Woche Physio und Stimm-Training. Ich arbeite an meinen Zehen, meinen Knien, meinen Fußgelenken, meinen Fingern, meinem Gesang, meiner Stimme", sagte Dion.
"Trainiere wie eine Athletin": Céline Dion über ihr persönliches Olympia
Sie habe nur zwei Möglichkeiten. "Entweder ich trainiere wie eine Athletin und arbeite sehr hart oder ich höre auf und es ist vorbei. Dann bleibe ich zuhause, höre meine Lieder und sing sie mir vor dem Spiegel vor", so Dion. Sie habe sich dazu entschieden, mit ganzem Körpereinsatz und aus voller Seele von Kopf bis Fuß mit einem medizinischen Team zusammenzuarbeiten.
Diese Promis besuchten die Eröffnungsfeier

Und dann sagte sie einen Satz, der im Nachhinein als Andeutung auf ihr damals noch geheimes Ziel gelesen werden könnte: "Ich möchte das Bestmögliche aus mir rausholen. Mein Ziel ist es, den Eiffelturm wieder zu sehen!" Dass sie damit nicht einfach Konzerte in Paris, sondern tatsächlich einen Song auf dem Eiffelturm meinte, ahnte damals noch niemand. Auch an anderer Stelle ließ sie eine versteckte Botschaft fallen. Gefragt, ob sie in ihrer großen musikalischen Familie als Beste im Team galt, antwortete sie: "Nein, nein, wir haben daraus keine Olympischen Spiele gemacht!"
Dass Céline Dion jedoch den Kampfgeist einer Spitzensportlerin hat, hat sie nun eindrucksvoll bewiesen. "Ich habe diese Stärke in mir. Ich weiß, dass mich nichts aufhalten kann", war sie sich im Gespräch mit der "Vogue" sicher.
Quelle: "Vogue"