Königliche Ernährung Pizza, Pasta und Knoblauch: Diese Lebensmittel landen bei den britischen Royals nicht auf dem Teller

Camilla und Charles
"Stößchen!" – Camilla und Charles bei einem großen Jubiläumsmittagessen im vergangenen Jahr. 
© Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
König müsste man sein, dann könnte man sich den Magen mit edlen Speisen und Getränken von morgens bis abends voll schlagen. Wie der Küchenchef der Royals verrät, gibt es in der Ernährung der Königsfamilie jedoch strenge Regeln. Welche das sind, erfahren Sie hier. 

Königlich ist die Ernährung der Royals sicherlich, einfach dafür aber nicht. Denn bei der britischen Königsfamilie gibt es ernährungstechnisch einiges zu beachten. Jede Speise muss vor dem Verzehr eine Reihe von behördlichen Kontrollen durchlaufen, manche Nahrungsmittel landen hingegen erst gar nicht auf dem königlichen Tisch. In einem Interview mit "The List" verrät der Küchenchef der Königsfamilie höchstpersönlich, wie die royale Ernährung aussieht – und welche Lebensmittel für Charles, Camilla und Co. das absolute Tabu sind. 

Wie Koch Darren McGrady erzählt, soll gerade Queen Elizabeth II. eine disziplinierte Esserin gewesen sein. Ganz nach dem Motto "Du bist was du isst" präferierte sie gesunde, vollwertige und nährstoffreiche Speisen – und übertrug ihre Ernährungsideale gleichermaßen auf ihre Familienmitglieder. Denn: Die Gesundheit und das Image der Royal Family standen und stehen bis heute an erster Stelle. Zudem sei die Königin kein großer "Foodie" gewesen. Nahrung war für sie Mittel zum Zweck, sie aß, um ihren Körper zu versorgen – und was sie nicht mochte, wanderte erst gar nicht auf den Speiseplan. 

Die kulinarische Blacklist der Queen

Den Anfang ihrer kulinarischen Blacklist macht Knoblauch. Zwar ist die Gewürzpflanze überaus gesund und gilt sogar als natürliches Antibiotikum, für den Geschmack der Queen jedoch allein durch sein intensives Aroma ein absolutes No-Go. Wie McGrady erzählt, hasste die Queen den Geruch und Geschmack so sehr, dass sie vor einer Italienreise sogar einen Edikt gegen Knoblauch in ihren Speisen erließ. Daneben hat das Knoblauch-Verbot praktische Gründe: Da die Royals tagtäglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen, soll der berüchtigte "Knoblauch-Atem" vermieden werden. Entsprechend sind auch Zwiebeln und Lauch in der königlichen Küche eine Seltenheit und werden so gut wie nie konsumiert.

Für die italienische Küche, die für ihre knoblauchreichen Speisen bekannt ist, wird es aber noch schlimmer. Denn die Queen pflegte eine Abneigung gegen stärkehaltige Speisen, allen voran Pasta und Pizza. Letztere soll tatsächlich noch nie (!) auf dem Speiseplan des Buckingham Palastes gestanden haben, da es es nicht zum gehobenen Menü passe und zudem gegen die viktorianische Etikette verstoßen würde. Außerdem sei der Verzehr von Pasta und Pizza zu "unordentlich".

Herzschmerz für die italienische Küche

Wer jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis sein herzliches Beileid aussprechen will, kann aufatmen. Herzogin Kate scheint Pasta und Pizza so sehr zu mögen, dass sie sich dieser Regel widersetzt und regelmäßig mit ihren Kindern Nudeln kocht. "Ein Kind gibt die Milch in den Topf, eines das Mehl und das letzte die Butter", kommentierte Kate die Kochaktionen mit ihren Kindern gegenüber "Express".

Und auch Pizza gibt es hin und wieder, denn William soll großer Pizza-Fan sein. McGrady erzählt, dass er für William im Kensington Palast ständig Pizza machen musste, als dieser noch ein kleiner Junge war. Na wenigstens wurden ihm die italienischen Köstlichkeiten nicht verwehrt.

Safety first

Wie auch Pasta, enthalten Kartoffeln und Reis jede Menge Stärke – für die Queen Grund genug dafür, sie nicht zu verzehren. "Keine Stärke ist die Regel. Keine Kartoffeln, kein Reis, keine Pasta zum Abendessen", sagt McGrady im Gespräch mit "The Telegraph". Stattdessen dinierte die Queen frische Salate, reichlich Gemüse und hochwertiges Fleisch. Einzig zu besonderen Anlässen genehmigte sich die Königin Kartoffeln wie bei ihrem Lieblingsgericht Wildbret mit Pastinaken, Karotten und Kartoffeln, erzählt McGrady. Eine Besonderheit gab es aber auch hier: Die Kartoffeln wurden vor dem Anrichten auf eine einheitliche Größe abgemessen, um die Abneigung der Königin nicht weiter zu befeuern. 

Was es aber niemals gab war rohes Fleisch. Und diese Regel nimmt der Küchenchef der Familie bis heute ernst. Das Fleisch werde niemals blutig zubereitet, um mögliche Gesundheitsrisiken durch Salmonellen und Co. zu vermeiden. So bevorzugte Königin Elizabeth II. ihr Steak gut durchgebraten, während William es medium-rare mag. Dieser Regel schließt sich das Verbot von Schalentieren an. Die Queen mochte Austern, Garnelen und Krabben sowieso nicht und umging mit ihrer Präferenz das Risiko einer Lebensmittelvergiftung. Einzig Charles scheint sich dieser Regel hin und wieder zu widersetzen, beispielsweise, als er beim Whitstable Oyster Festival 2013 zwei Austern verzehrte und sie als "erworbene Geschmackssache" bezeichnete. Je öfter man sie esse, desto besser würden sie einem schmecken.

Kein Leitungswasser, keine "Stopfleber" und bloß keine Früchte außerhalb der Saison

Ganz anders sieht der König das aber bei "Foie Gras". Die französische Spezialität, die hierzulande als "Stopfleber" bekannt ist, gilt als Luxusgut. Die Pastete wird aus einer unnatürlich und krankhaft vergrößerten Gänseleber hergestellt, wobei den Tieren so viel Leid zufügt wird, dass die Herstellung mittlerweile in mehreren Ländern illegal ist. Seit 2008 gilt das auch für alle königlichen Residenzen, denn damals verbat Charles den Kauf und die Verarbeitung des Produktes. Zwar ist die Herstellung der "Foie Gras" in England per Gesetz verboten, jedoch werden Produkte aus Frankreich immer noch importiert. Eine Regelung, die König Charles ein Dorn im Auge ist. 

Ein weiteres kulinarisches No Go für die Queen waren Früchte außerhalb der Saison. Zwar liebte sie jegliche Art von Obst, jedoch nur, wenn es regional und saisonal war. Ihr Lieblingsobst waren Erdbeeren – besonders die aus Balmoral, die sie selbst gerne pflückte und zusammen mit Schokolade verzehrte. Auch Pfirsich und Mangos liebte die Queen abgöttisch, auch wenn diese weder aus der Region kamen, noch saisonal waren. "Sie konnte Ihnen sagen, wie viele Mangos sich im Kühlschrank des Buckingham Palace befanden", sagte der ehemalige königliche Küchenchef John Higgins 2016 gegenüber der "National Post". 

Nicht zuletzt trinken die Royals einzig das Wasser von "Hildon Natural Mineral Water", einem Unternehmen mit königlicher Genehmigung. Eine Flasche Hildon kostet circa 5 Dollar, Leitungswasser sei generell, vor allem aber auf Reisen aus gesundheitlichen Gründen, nicht denkbar. 

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