Ständig in der Kritik Zwischen Gebeten und Warnungen: So denken Royal-Fans wirklich über Herzogin Meghan

Herzogin Meghan wird seit Jahren hart kritisiert – jetzt ist sie zurück in England und versucht, nichts falsch zu machen
Herzogin Meghan wird seit Jahren hart kritisiert – jetzt ist sie zurück in England und versucht, nichts falsch zu machen
© John Sibley – WPA Pool / Getty Images
Was Herzogin Meghan tut, sie macht es falsch. Das könnte man meinen, wenn man die britischen Boulevardmedien liest. Aber wie schätzt das Volk sie ein? Wir haben uns umgehört.

Man könnte es einen glücklichen Zufall nennen, dass Prinz Harry und Herzogin Meghan in England waren, als Queen Elizabeth II. auf Schloss Balmoral starb. Der 38-Jährige flog direkt nach Schottland, um bei seiner Familie zu sein. In den Tagen seitdem nahm das Paar an allen Terminen für die erweiterte Familie teil. Der Großteil der medialen Kommentierung war neutral – aber das war nicht immer so. Vor allem Meghan wurde in den vergangenen Jahren hart angegangen. Es schien, als könne sie nichts richtig machen. Britische Boulevardmedien argumentierten ihre Linie damit, dass die Bevölkerung gegen die Herzogin von Sussex eingestellt sei. Aber stimmt das auch?

"Eine Tragödie für die Brüder": So denken Royal-Fans in London über die Entfernung der Sussexes von der Royal Family

Der stern ist derzeit in London vertreten und hat sich bei Royal-Fans an der Mall umgehört. Viele haben da am Tag vor dem Staatsbegräbnis für die verstorbene Königin ihr Lager aufgeschlagen. So auch Natalie aus Sussex, die, eingehüllt in eine Flagge, mit ihren Freundinnen am Straßenrand campiert. "Es ist schön, dass sie zurückgekommen sind und mit der Familie trauern. Sie haben sich zwar ein glückliches Leben aufgebaut, aber es ist großartig, dass sie da sind und Zeit mit den anderen Enkeln verbringen." Eine Rückkehr in den Schoß der Familie als arbeitende Mitglieder der Krone kann sie sich dagegen nicht vorstellen. "Ich glaube, andere Leute haben ihre Rollen übernommen. Sie haben sich ihren Weg ausgesucht, trotzdem ist es schön, sie zusammen zu sehen, wenn Meghan und Harry da sind."

Luke hat sich mit seiner Tochter und Enkelin ein Lager aufgebaut. Diesen drei Generationen ist es wichtig, sich persönlich von der Queen zu verabschieden. Er finde es traurig, dass sich Meghan und Harry aus dem royalen Dienst verabschiedet haben. "Es ist eine Tragödie für die zwei Brüder", so der Londoner mit deutschen Wurzeln. "Ich bete dafür, dass sie wieder zueinanderfinden." Er sei sich sicher, dass das Paar willkommen geheißen würde, sollte es sich eines Tages dazu entschließen, wieder für die Krone zu arbeiten. 

Herzogin Meghan und Prinz Harry: Kanadier will nicht für ihre Sicherheit zahlen

Kritischer klingt dagegen Tim aus Kanada. Er dient im Militär, hat sich am Donnerstag extra Urlaub genommen und ist nach London geflogen. Es ist nicht das erste royale Event, für das Tim extra über den großen Teich geflogen ist. 2011 sei er dabei gewesen, als sich Prinz William und Kate Middleton das Ja-Wort gaben. Nun ist es ein trauriger Anlass, der ihn in die englische Hauptstadt führt. Angesprochen auf den Herzog und die Herzogin von Sussex fängt der Kanadier an zu lachen, um offen festzustellen: "Ich finde nicht, dass wir für ihre Sicherheit zahlen sollten, wenn sie nicht für die Krone arbeiten. Ich hoffe, dass sie zurückkehren und die Royal Family unterstützen. Meiner Meinung nach haben sie eine wichtige Rolle und sind sehr beliebt bei den Menschen in Großbritannien. Aber sie haben Brücken hinter sich abgebrochen, und ich hoffe, sie können das wieder reparieren. Am Ende des Tages sind sie eine Familie und das müssen sie erkennen. Dass nun seine Großmutter gestorben ist, könnte sie wieder enger zusammenführen." Er rate den Sussexes, keine Interviews mehr zu geben, Harrys Buch, das im Spätherbst erscheinen soll, abzusagen und nicht zuletzt zurück nach England zu ziehen, um für die Royal Family zu arbeiten. 

"Ich finde, es ist schön, dass sie hier sind", meint Janine, "und es war wunderbar, Prinz Harry in seiner Uniform zu sehen." Es sei aber zu früh, um darüber zu sprechen, ihn und seine Frau wieder in der Familie zu begrüßen. 

Krankenschwester Ivy ist zweieinhalb Stunden angereist, um die Prozession nach dem Staatsbegräbnis aus der ersten Reihe zu verfolgen. Gemeinsam mit einer Freundin hat sie einen kleinen Schrein für die Queen aufgebaut. Auf einer schwarzen Box thront ein Porträt der Verstorbenen, daneben hat sie Schalen mit Süßigkeiten aufgestellt. Dies sei eine Tradition aus ihr philippinischen Heimat, erzählt sie. Den Exil-Royals Harry und Meghan gegenüber zeigt sie sich versöhnlich: "In jeder Familie gibt es doch mal Krach, nicht wahr? Und wenn jemand stirbt, bringt uns das einander wieder näher. Das ist traurig, aber es ist Zeit, wieder zusammenzukommen und das hinter sich zu lassen, was passiert ist. Die Zeit heilt alles." Eine Rückkehr zu den Windsors könne sich sich nicht wirklich vorstellen. "Es ist eine große Verantwortung. Ich hätte Verständnis dafür, wenn sie in die USA zurück gehen. Es ist ihre Entscheidung."

Trauer um die Queen: Zeichen der Einheit: William und Kate treten mit Harry und Meghan auf
Zeichen der Einheit: William und Kate treten mit Harry und Meghan auf

Das Herzogpaar von Sussex ist beim Staatsbegräbnis für Queen Elizabeth II. präsent

Am Montag wird Prinz Harry mit König Charles und anderen Mitgliedern der Royal Family dem Sarg seiner geliebten Großmutter in einer feierlichen Prozession zunächst von Westminster Hall zur Westminster Abbey und nach dem Gottesdienst von der Abbey zum Wellington Arch folgen. Herzogin Meghan, Herzogin Kate und weitere Familienangehörige folgen in Limousinen. 

Die Sussexes gehören weiter dazu – und auch wieder nicht. Charles hat zwar in seiner ersten Ansprache nach der Thronbesteigung die Liebe zu seinem jüngsten Sohn und dessen Frau zum Ausdruck gebracht, doch beim feierlichen Empfang im Buckingham Palast am Vorabend der Beerdigung durften sie nicht anwesend sein. Hier zeigen sich eklatante Unterschiede zwischen den so genannten "working royals", den Mitgliedern, die im Dienste der Krone stehen, und jenen, die nicht für sie arbeiten wollen und dürfen. Eines dürfte das Paar trotzdem aufmuntern: dass die Bevölkerung ihnen wohlgesonnener sind, als es die Klatschpresse aussehen lässt.

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