Fans sehen Andrea "Kiwi" Kiewel jeden Sonntag im ZDF-"Fernsehgarten". So auch heute, einen Tag nach dem terroristischen Angriff der Hamas gegen Israel. Allerdings wurde die Sendung bereits vor einigen Tagen aufgezeichnet, Kiewel reiste anschließend zurück in ihre Wahlheimat Tel Aviv. Dort lebt die Deutsche seit einigen Jahren, sie hat einen israelischen Freund.
Andrea Kiewel hat den Angriff der Hamas in Israel mitbekommen
"Mein Telefon brummt. Eine Nachricht von Rina, Schwiegermutter in spe. 'Are you good – geht es dir gut?' Ich wundere mich nur kurz und antworte: 'Oh ja. Wir hatten so einen lustigen Abend bei Freunden. Simchat Tora. Chag same….' Und da heult die Sirene los", erinnert sich Kiewel an die frühen Morgenstunden des 7. Oktober. Sie habe sich sofort in den Schutzraum ihres Hauses zurückgezogen. "Die Sirene stoppt, und es macht 'Bumm Bumm'. Iron Dome, das Schutzschild, für das ich tagtäglich dessen Entwicklern danke, hat die feindlichen Raketen abgeschossen", beschreibt Kiewel die beängstigenden Momente.
Mit Bewohnern ihres Mehrfamilienhauses habe sie sich über Whatsapp ausgetauscht. "Man macht sich gegenseitig Mut." Die Nachrichten, die sie erreichten, seien schrecklich, doch wegzuschauen ginge nur schwer, so Kiewel. "Ich zwinge mich, etwas anderes zu machen, als im Nachrichtenstrudel zu ertrinken. Seit Monaten gibt es Auseinandersetzungen im Westjordanland. Araber gegen Siedler. Siedler gegen Araber. Terror. Mord. Tote. Verletzte. Es wird gezündelt und Öl ins Feuer gegossen. Die israelische Regierung spricht kein Machtwort zu ihren gewaltbereiten Siedlern. Wie auch? Deren Partei ist in der Regierung. Es wäre, wie sich selbst ins Bein zu schießen", beschreibt sie in der Zeitung die Lage.
Sehen Sie im Video: Israel bombardiert Gazastreifen, Hamas-Kämpfer halten Geiseln.
 
    Ihr Freund sei ihr "Fels in der Brandung", so Kiewel. Er sei früher Elite-Soldat gewesen und habe viele brenzlige Situation überlebt. Eine Frage stelle sie sich den ganzen Tag lang, so die Moderatorin. "Wie (...) kann es sein, dass die Grenze zu Gaza so schändlich vernachlässigt wurde?" In Tel Aviv sei alles videoüberwacht, wie habe es so weit kommen können, dass israelische Bürger in ihrem Zuhause angegriffen würden, fragt sie sich. Für Kiewel wird die Situation noch furchtbarer. "'Andrea. Ich bekam einen Anruf. Ich gehe.' Es sind die Sätze, die ich am meisten gefürchtet habe. Mein Mann zieht die Jeans aus und die Uniform an. Die kugelsichere Weste liegt neben der großen Blumenvase, deren Orange leuchtet wie die Sonne, wenn sie allabendlich im Mittelmeer versinkt. Noch gestern sangen und tanzten wir. Es ist absurd. Makaber. Unrealistisch", schreibt sie.
Angriff der Hamas auf Israel – Luftangriffe, Solidarität und Hass-Demos
 
Der "Bild"-Zeitung erklärt Kiewel, wie sehr die Zeit in der Armee ihren Lebensgefährten geprägt habe. "Mein Freund hat 25 Jahre als Elite-Soldat gekämpft. Er hat nie über diese Zeit gesprochen. Doch oft sah ich, wie er nachts im Schlaf zuckte, wenn seine schrecklichen Erlebnisse wieder in seinen Träumen waren", so die Moderatorin. Und sie spricht über ihre eigene Angst um ihr Leben. "Ich denke nicht daran, wegzurennen. Als ich 2017 mit meinem jüngsten Sohn nach Israel gekommen bin, habe ich hier mein Herz in die Erde gepflanzt. Ich bin selbst jüdisch und liebe dieses Land so sehr, dass es zu meiner Heimat geworden ist", so Kiewel.
Quellen: "Jüdische Allgemeine" / "Bild"-Zeitung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
