7,9 Millionen Deutsche konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form, das schreibt das Bundesministerium für Gesundheit. Darunter fallen auch Menschen, die unter einer Alkoholsucht leiden. Auch Schauspielerin und Moderatorin Jenny Elvers war jahrelang abhängig – vom Alkohol und von Schlaftabletten. Vor elf Jahren bekam die Öffentlichkeit erstmals Wind von den Problemen der heute 50-Jährigen, als sie bei der NDR-Sendung "Das!" deutlich alkoholisiert lallend neben Moderatorin Bettina Tiedjen saß. "Ich war brettervoll", kommentierte Elvers später ihren Auftritt.
"Ohne Therapie würde ich vermutlich heute nicht so hier sitzen"
Nach ihrem Ausfall begibt sie sich in Entzug – der Startschuss eines kräftezehrenden Kampfes gegen die Sucht mit stationären Aufenthalten und jeder Menge Therapie. Nach dem Entzug verlässt sie Ehemann Goetz Elbertzhagen, mithilfe ihrer Mutter und reichlich mentaler Arbeit schafft sie trotz des Rückschlages den Absprung. Mit Erfolg.
Heute ist Elvers gesund und blickt dankbar auf die Zeit zurück. "Ohne Therapie und ohne meinen Sohn, der immer ganz fest zu mir gestanden hat, und ohne die Tatsache, dass ich mich bemüht habe und drangeblieben bin, gesund zu werden, würde ich vermutlich heute nicht so hier sitzen", erzählt die Schauspielerin im Interview mit "Bunte".
Elvers spricht offen über ihre Vergangenheit
Was ihr auf ihrem Weg aus der Sucht geholfen hat: Achtsamkeit. "Ich ruhe heute in mir, da musste ich erst mal hinkommen", erzählt sie und weiter "Ehrlich mit anderen und mit mir selbst zu sein, auf mich wirklich achtzugeben und auf mich zu hören – das habe ich erst vor elf Jahren in der Therapie gelernt. Und das macht mich zufrieden und glücklich."
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Fear and Loathing in Las Vegas
Es ist das Buch über einen schlechten Trip: "Fear and Loathing in Las Vegas" fängt wie kein anderes Buch die amerikanische Gegenkultur der 60er-Jahre ein. Raul Duke und sein Assistent Dr. Gonzo fahren nach Las Vegas, um über ein Motorrad-Rennen zu schreiben. Auf ihrem Trip nehmen sie so gut wie jede Droge, die es auf der Welt gibt. Die abgefahrenen Erfahrungen sind ein schmaler Grat zwischen Realität und Fiktion. Unter der lustigen Fassade von halluzinogenen Drogen-Trips verpackt Thompson geschickt Kritik an Gier und Konsum. Wer den Film mit Johnny Depp kennt, sollte der literarischen Grundlage auf jeden Fall eine Chance geben.
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Schon zuvor zeigte sich Elvers offen und sprach frei über ihre Sucht. Im vergangenen Jahr sprach sie in der Realityshow "Club der guten Laune" sehr offen über ihren betrunkenen TV-Auftritt in einer NDR-Sendung von 2012. "Es ist ein Teil von mir und es wird immer ein Teil von mir bleiben", sagte sie damals. Zudem hat die Schauspielerin ein Buch über ihre Erkrankung geschrieben. In "Wackeljahre: Mein Leben zwischen Glamour und Absturz" möchte sie Menschen auf ihrer Reise aus der Erkrankung mitnehmen und ein Vorbild sein.
Elvers, die man als Realitystar schon in "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" sah, möchte sich zukünftig wieder mehr auf die Schauspielerei fokussieren. Sogar eine eigene Serie soll in Planung sein, verrät sie "Bunte".
Quellen: "Bundesministerium für Gesundheit", "Bunte"